1526-1568: DIE ZEIT DES 1. ÖSTERREICHISCHEN TÜRKENKRIEGES
1529: DIE BELAGERUNG VON WIEN
GRAFSCHAFT OSTFRIESLAND
Edzard II., Christoph und Johann, 1540-1566. Taler o. J. (1549), auf das Augsburger Interim. 28,58 g. Mit 4 Sternen auf der Vorderseite und plattdeutscher sowie kleinerer Schrift. Der Heiland beschwört einen Drachen, der einen Engels-, einen Papst- und einen Türkenkopf hat//Die Taufe Christi. Dav. 9445; v. Schr. 948 a.
R Sehr schön
Exemplar der Auktion Leu 89, Zürich 2003, Nr. 113.
Als Protest gegen das bei Katholiken und Protestanten gleichermaßen ungeliebte Interim wurden von protestanischer Seite die sog. Interimstaler geprägt. Der Spotttaler zeigt Christus im Kampf mit einem dreiköpfigen Ungeheuer, das die schlimmsten Übel vereint: Papst, Kaiser und die Türkengefahr.
Lange Zeit ging man davon aus, daß die Interimstaler in Magdeburg, einer Hochburg des Protestantismus geprägt wurden. Gemäß neuesten Untersuchungen von Hanfried Bendig wird die Zuweisung der Spotttaler an eine Magdeburger Münzstätte jedoch in Frage gestellt. H. Bendig schlägt stattdessen Jever bzw. Emden als Herstellungsort vor, da besonders das Plattdeutsch der Legende und die verwendeten Punzen auf eine ostfriesische Werkstätte hinweisen. Auch das meist außerhalb des gängigen Talergewichts liegende Einzelgewicht der Stücke spricht dafür, daß es sich bei diesen Talern nicht um reguläres Umlaufgeld handelte, sondern um ein in einer Heckenmünze hergestelltes Zwischenstück aus Münze und Medaille mit propagandistischer Aussage.