DIE MÜNZEN DES HERZOGS WILHELM VON BRAUNSCHWEIG-HARBURG (1603-1642)
Die Münzstätte Harburg
1/2 Reichstaler 1625, Harburg. 13,91 g. Münzmeister Lazarus Christian Hopfgarten. Mit Münzmeistersignatur LCH (verschlungen) auf der Rückseite. Bahrf. 37; Welter Nachtrag 727 A.
Von größter Seltenheit. Feine Tönung, kl. Schürfspuren, sehr schön
Exemplar der Auktion Schweizerischer Bankverein 38, Zürich 1995, Nr. 1503.
Zum Münzmeister Lazarus Christian Hopfgarten schrieb Rudolf Meier:
Lazarus Christian Hopfgarten eilte ein schlechter Ruf voraus. Als ehemaliger „Spielmann" arbeitete er als Münzmeister „obwohl Katholik (und) mit einer leichtfertigen Weibsperson sich verheirathet, die vorher eines Domherren Köchin gewesen". Als er zu leichte und geringhaltige Groschen schlug, wurde er von den Kreisständen für untauglich erklärt und ihm „der Hammer gelegt". (Bahrfeldt, S. 40). Herzog Wilhelm nahm ihn trotzdem zum Verwalter der Münzstätte Harburg. Hopfgartens Vertrag über 5 Jahre begann Ostern (30.3.1625), nachdem Thomas Timpfe ausgeschieden war. Geplant waren goldene und silberne Münzen nach den Münzedicten (Münzgesetzen) und kleine Sorten nach Vereinbarung mit dem Herzog. Keinesfalls aber sollte er geringhaltige „kleine Münzsorten mit dem Brustbild, Wappen oder Überschrift des Herzogs" prägen. D. h. wenn geringhaltige Münzen geprägt würden, dann aber nur fremde Sorten (also Falschmünzen). Wie viele Monate Hopfgarten tatsächlich prägte ist nicht bekannt. Seine Gepräge wurden bereits 1893 als „überaus selten" bezeichnet.