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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 290  15 March 2017
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Lot 3018

Estimate: 300 EUR
Price realized: 1300 EUR
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DIE MÜNZEN DES HERZOGS WILHELM VON BRAUNSCHWEIG-HARBURG (1603-1642)
Die Münzstätte Harburg

1/2 Reichsort (1/8 Reichstaler) 1622, Harburg. 3,38 g. Münzmeister Thomas Timpfe. Mit Münzmeisterzeichen (DOPPELTER ZAINHAKEN), darunter Y auf der Vorderseite und der Wertangabe EIN • / HALBEN / REICHS / ORT • / •:• auf der Rückseite. Zwitterprägung. Bahrf. 28 a/29; Welter 735 A.
Von großer Seltenheit. Feine Patina, sehr schön

Erworben im März 1974 von Dr. Werther, Coppenbrügge.
Zu diesem Stück bemerkte Rudolf Meier:
Halbe Reichsorte sind „Achteltaler". („Orte" oder „Ortstaler" sind Vierteltaler). Ganze Taler bis Achteltaler zählten zu den „groben Sorten" und mussten somit der „Reichsordnung gemäß" aus gutem Taler-Silber geschlagen werden – also aus einer Legierung von 888/000fein (8 Teile Silber, 1 Teil Kupfer und Zinn). Bahrfeldt (Nr. 29) beschreibt einen solchen halben Reichsort und bildet ihn ab. Er kann ihn aber keiner Münzstätte mit Sicherheit zuordnen wie er anmerkt. Bahrfeldt schreibt dazu: „Das blattartige Zeichen am Ende der Hauptseiten-Umschrift (er schreibt „Rs.- „also ist die Rückseite gemeint) halte ich nicht für das Zeichen eines Münzmeisters. Ich glaube, dass dieser Achtel-Thaler in Harburg geprägt ist, muss den Beweis dafür allerdings schuldig bleiben". Da Bahrfeldt das blattartige Zeichen (Kleeblatt?) als Münzmeisterzeichen ausschließt, kann es sich hier nur um eine Stempelkoppelung, also ursprünglich nicht zusammengehöriger Vorderund Rückseitenstempel, handeln. Nun wurde tatsächlich ein weiterer halber Reichsort vom selben Rückseitenstempel mit dem „Kleeblatt" gefunden, allerdings mit der Vorderseite von Bahrfeldt Nr.28, die das Münzmeisterzeichen Thomas Timpfes zeigt (Privatsammlung) [= das vorliegende Exemplar]. Bahrfeldts Vermutung war also richtig! Diese Münze wurde tatsächlich in der Münzstätte Harburg geprägt. (Gewicht 3,38g, Durchmesser 27x 28mm). Wegen ihres hohen Silbergehaltes waren Reichsorte als Handelsmünzen sehr beliebt und lange Zeit im Umlauf. Deshalb ist mir ein Exemplar in der Erhaltung „vorzüglich" oder gar „stempelfrisch" nie begegnet. Thomas Timpfe prägte Reichsorte in Harburg von 1622 bis 1624. 1625 lief der Vertrag mit dem Herzog aus und sein Nachfolger Lazarus Christian Hopfgarten trat seine Nachfolge Ostern (30. März) 1625 an.

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