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DIE MÜNZEN DES HERZOGS WILHELM VON BRAUNSCHWEIG-HARBURG (1603-1642)
Die Münzstätte Harburg

1/16 Taler (Doppelschilling) 1617, Harburg, mit Titel von Matthias. 2,29 g. Münzmeister Simon Timpfe. Mit Gegenstempel von Stade auf der Vorderseite: Schlüssel. Bahrf. 4; Friederich 34 (dort unter Bremen); Welter 737 (dort ohne Gegenstempel).
Von großer Seltenheit. Sehr schön

Erworben im November 1981 von Wolfgang Rittig, Schwelm.
Zum Gegenstempel von Stade schrieb Rudolf Meier:
In der Kipperzeit, um 1620, schlugen die Münzmeister auf guthaltige Doppelschillinge kleine Stempel, sog. Gegenstempel (Auch Kontermarken, Contremarke = C.M. genannt). Die nicht so guthaltigen Doppelschillinge, ohne diesen Kontrollstempel, wurden nur mit Abschlag angenommen, die anderen zum besseren Kurs, meist 3 Schillinge. In den Standard-Werken über die Münzen der Kipperzeit findet man leider nur ungenaue Aufzeichnung über alle bisher gefundenen C.M. Von einigen ist der Ort, in welchem die C.M. einschlagen wurden, bisher immer noch völlig unbekannt, wie z. B. „S" unter Mauerkrone (Kestner-Museum Hannover). Andere Doppelschillinge, wie z. B. die mit der C.M. „Schlüssel" werden verschiedenen Orten zugesprochen: Fiala legt den „Schlüssel" nach Stade. Jungk & Danziger nach Bremen. Bahrfeldt ist vorsichtiger und gibt „Stade oder Bremen" an. Knyphausen schreibt nur: „mit Schlüssel", legt sich gar nicht erst fest. Kraaz, Knigge und Welter führen keine Doppelschillinge mit Schlüssel auf. Friederich befasste sich 1970 eingehender mit der Stellung des Schlüssels, fand aber nur C.M. mit dem Bremer-Schlüssel, die „nicht gerade selten sind". Erst 1990 wurde die erste und bisher einzige Stader-Schlüssel C.M. in einer Privatsammlung entdeckt. Auch die Presse berichtete darüber. Ein Treffen von Sammlern der Bremer Numismatischen Gesellschaft im Verein der Münzfreunde in Hamburg, die viele C.M. vorlegten, brachte kein weiteres Stader Exemplar zu Tage. Bei dieser unten abgebildeten, bisher einzigen Stader C.M., geschlagen auf einem Harburger Doppelschilling, ist sowohl die Stellung des Schlüssels als auch die Richtung des Bartes eine andere als bei den Bremer C.M. Zum Schluss sei noch erwähnt, dass die Stader C.M. von dem Münzmeister Peter Timpfe in Stade eingeschlagen wurde. Er war der Bruder des Harburger Münzmeisters Thomas Timpfe.