Watch List notes:

DIE MÜNZEN DES HERZOGS WILHELM VON BRAUNSCHWEIG-HARBURG (1603-1642)
Die Münzstätte Moisburg

Reichstaler o. J. (1622-1626), Moisburg. 24,83 g. Münzmeister Hans Rücke. Mit Münzmeisterzeichen : über HR auf der Vorderseite und mit großer Halskrause. Bahrf. 50 c; Dav. 6405; Welter 722 B.
Stark korrodiert, Belegexemplar, schön

Exemplar der Lagerliste Fritz Rudolf Künker 11, Osnabrück 1973, Nr. 166, zuvor erworben von Jacques Schulman, Amsterdam, und aus einem Schiffsfund.
Zum Schiffsfund führte Rudolf Meier aus:
Am 4. Juni 1629 strandete der Holländische Segler „BATAVIA" der Vereinigten Ostindischen Companie etwa 60 km vor Australien auf den gefährlichen Sandbänken von „Abrolhos" der Wallibay-Inseln. Über 300 Personen: Seeleute, Soldaten, Männer, 22 Frauen und 16 Kinder retteten sich und warteten auf zwei kleinen süßwasserlosen Inseln ohne Lebensmittel auf ihre Rettung. 1648 wurde über diese Strandung ein Buch veröffentlicht, das die Umstände dieses Unfalls beschreibt. Um 1970 sprach man erstmalig über eine Bergung der Batavia. Neben 10 Kisten mit Reichstalern und Realen (spanischen Münzen) u. a. sollen eine weitere offene Kiste geborgen worden sein, in der sich 10 Beutel mit weiteren 5400 silbernen Reichstalern befanden. Kurz darauf bot der Londoner Numismatiker Lobell einige oxidierte Fundstücke zum Verkauf an. Mein Besuch bei ihm setzte mich davon in Kenntnis, dass fünf Harburger Reichstaler darunter waren. Ein Exemplar (Moisburg 1622) ging in der 10. Auktion Tietjen + Co 1972 an einen Berliner Sammler. Zwei weitere Exemplare aus der Münzstätte Moisburg o. J. gelangten über den Münzhändler Schulman in Amsterdam an den Numismatiker Künker in Osnabrück. Der verkaufte ein Exemplar aus seiner 11. Verkaufsliste 9/73 Nr.166 , das andere Stück an einen Privatsammler (Brief v. 11.3.1974). Zwei weitere Exemplare waren nicht mehr auffindbar. 1973 wurde erstmals in der Zeitung über die Bergung des Wracks der Batavia berichtet.