FREIBURG. Stadt.
Reichstaler 1620 (2 als Z), Freiburg.
Der Freiburger „Rabenkof" n.l., zu den Seiten die geteilte Jahreszahl.
Rv.: Einköpfiger Reichsadler, Kopf n.l. gewandt. Mmz. Schnecke (David Fladerer?) am Ende der Umschrift.
Berstett 192; Rommel 3/30; Dav. 5302.
AR; 28,37 g.
Expl. Slg. Wolf, Frankfurter Münzhandlung Auktion 140 (1993) Nr. 597.
Sehr schön
Vor der kaiserlichen Stadt lag 1620 der Badische Markgraf und bedrohte im Auftrag der protestantischen Union den Durchzugsweg kaiserlicher Truppen. Deren Bewegungen hatten auf Grund des beginnenden 30jährigen Krieges einen beträchtlichen Umfang angenommen. Vorbeugende Wehrmaßnahmen mit Einquartierungen und Verköstigung, bedurften einer entsprechenden Geldmenge und zwangen die Stadt zur Wiederaufnahme der Münzprägung. In diesem Jahr drängten durch diese Umstände begünstigt Jesuiten mit aller Macht und ausreichend Geld nach Freiburg, wo sie mit Unterstützung des Landesherren im November schließlich die Universität übernehmen konnten. Auch wenn die Zustände u.a. in der medizinischen Fakultät bekanntermaßen schwer im Argen lagen und kein Reformwillen von Seiten der Universitätsleitung zu erkennen war (1620!), war diese Wendung zwar ein Segen für die Qualität der Lehre, aber zum Preis des Verlustes der Unabhängigkeit.