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Hellmuth Kricheldorf Verlag e.K.
Auction 49  20-21 Feb 2017
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Lot 1366

Estimate: 3000 EUR
Price realized: 5500 EUR
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KÖLN. Freie Reichsstadt.
Dicker Doppeltaler (Dreikönigen- oder fälschlich Ursulataler) o.J. (um 1620/1632), Köln.
Die heiligen drei Könige in deutscher Tracht um den Stadtkölner Schild mit 16 Flämmchen. In der Umschrift jeweils in Nähe des betreffenden Königs ein diesem zugedachtes in Köln erfundenes Wappen.
Rs.: Die heilige Ursula an Bord eines Schiffes in bewegter See. Neben ihr der (geschichtlich nicht nachgewiesene) heilige Cyriakus als Papst mit der Tiara dargestellt und Pantalus mit Birett, der erste Bischof von Basel (umstritten, in der numismatischen Literatur auch gerne als „Prinz Ätherius" bezeichnet. Noss vs Köhler). Ganz außen und im Hintergrund fünf ihrer tausenden Jungfrauen („...mit einen Hauffen von ihren 11000 Jungfrauen befinden soll, davon man aber kaum nur 4 siehet." Köhler 1, 257ff.).
Noss 78; Weiler 464; Dav. (LS) 266.
AR; 57,82 g.

Patina Sehr schön bis Vorzüglich

Nach Noss (ZfN 33, S.294 ff.) Nr. 5 vielleicht nicht aus der offiziellen Münzstätte, sondern möglicherwesie von der Hand eines kölnischen Goldschmieds. Und weiter „Als britannische Königstochter vom Heidentum bekehrt, machte sie eine Wallfahrt nach Rom in Begleitung von angeblich elftausend Jungfrauen ... Auf der Rückreise ... landete Ursula bei Köln, und fand die Stadt vom Hunnenkönig Attila belagert. Dieser warb um ihre Liebe, und als er sich verschmäht sah, ließ er Ursula mit ihren sämtlichen Genossen durch Pfeilschüsse töten. Sie alle fanden die letzte Ruhestätte in Köln, woselbst in der Ursulakirche eine unendliche Menge Gebeine, als von ihnen stammend, gezeigt wird; es sollen sich jedoch darunter auch Knochen nicht menschlicher Herkunft befinden." 1164 wurde dann nachgebessert und es gesellten sich in Köln die jetzt im Dom liegenden Gebeine der heiligen drei Könige dazu. „Köln wurde bald das inbrünstig erstrebte Ziel zahlreicher Wallfahrtsscharen, die den heiligen Leibern und Gebeinen ihre Verehrung bezeigen wollten und den Bewohnern viele wirtschaftliche Vorteile brachten."
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