Hellmuth Kricheldorf Verlag e.K.
Auction 49 20-21 Feb 2017
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MAINZ. Sankt Alban. Ritterstift.
Goldgulden 1780, Mainz.
Wappen der Rittergesellschaft Esel (In Sankt Alban seit der Umwandlung 1419 geführt, wahrscheinlich auf Betreiben der Mitglieder der Famile Nassau). In der Umschrift Bezug auf die Münzrechtsverleihung Maximilians 1518 an das Stift rechtzeitig zur 1. Säcularfeier.
Rv.: Der enthauptete heilige Alban v.v., in seinem Martyrium den Kopf vor sich tragend auf dem Weg zum Albansberg.
Slg. Walther 734; Prinz Alexander 829; Walther (Sankt Alban) Tf.170, 1780 und S.256 (für das Gerücht über Pfinzings Wortspiel, welches zur Wahl des Wappens geführt haben soll); Fr. 1694 (2376).
Gold; 3.27 g.
Vorzüglich bis Stempelglanz
Das Wappen der Gesellschaft mit dem Esel zeigt einen Esel auf blauem Grund. Dessen vordere Hälfte ist golden (heraldisch gepunktet), dessen hintere Hälfte schwarz (heraldisch gegittert). Bei einigen Gulden des 18. Jh. meine ich das deutlich zu erkennen, womit eine Zuordnung erwiesen wäre. Dem bereits oben genannten ist hinzuzufügen, dass die Feststellung von Walther zur Eseldarstellung wenig plausibel erscheint. Der von ihm angeführte Züricher Taler von 1512 (in diesem Katalog die Los Nr. 818), zeigt allerdings ebenfalls das seinerzeit beliebte Motiv, fast schon inflationär anmutend, gleich drei Heilige mit abgeschlagenen Köpfen in Kombination mit dem Wappentier Esel.
Der Grund für die Verleihung des Münzrechts 1518 könnte vielleicht in der Person des Franz von Sickingen zu suchen sein, den in diesem Jahr der Kaiser sehr umwarb. Als Mitglied der Esel und de facto Kopf der deutschen Ritterschaft war von Sickingen ein Schwergewicht in der Reichspolitik. Über die St. Alban Konstruktion und den Umweg des Eselwappens hätte der Kaiser ohne Gesichtsverlust seinem bisherigen Gegner ein Münzrecht zugestehen können. Die ersten Gulden von 1518 wären damit im weitesten Sinne als Prägungen dieses Unterstützers der Reformation anzusehen, der selbst kein Münzrecht innehatte.
Goldgulden 1780, Mainz.
Wappen der Rittergesellschaft Esel (In Sankt Alban seit der Umwandlung 1419 geführt, wahrscheinlich auf Betreiben der Mitglieder der Famile Nassau). In der Umschrift Bezug auf die Münzrechtsverleihung Maximilians 1518 an das Stift rechtzeitig zur 1. Säcularfeier.
Rv.: Der enthauptete heilige Alban v.v., in seinem Martyrium den Kopf vor sich tragend auf dem Weg zum Albansberg.
Slg. Walther 734; Prinz Alexander 829; Walther (Sankt Alban) Tf.170, 1780 und S.256 (für das Gerücht über Pfinzings Wortspiel, welches zur Wahl des Wappens geführt haben soll); Fr. 1694 (2376).
Gold; 3.27 g.
Vorzüglich bis Stempelglanz
Das Wappen der Gesellschaft mit dem Esel zeigt einen Esel auf blauem Grund. Dessen vordere Hälfte ist golden (heraldisch gepunktet), dessen hintere Hälfte schwarz (heraldisch gegittert). Bei einigen Gulden des 18. Jh. meine ich das deutlich zu erkennen, womit eine Zuordnung erwiesen wäre. Dem bereits oben genannten ist hinzuzufügen, dass die Feststellung von Walther zur Eseldarstellung wenig plausibel erscheint. Der von ihm angeführte Züricher Taler von 1512 (in diesem Katalog die Los Nr. 818), zeigt allerdings ebenfalls das seinerzeit beliebte Motiv, fast schon inflationär anmutend, gleich drei Heilige mit abgeschlagenen Köpfen in Kombination mit dem Wappentier Esel.
Der Grund für die Verleihung des Münzrechts 1518 könnte vielleicht in der Person des Franz von Sickingen zu suchen sein, den in diesem Jahr der Kaiser sehr umwarb. Als Mitglied der Esel und de facto Kopf der deutschen Ritterschaft war von Sickingen ein Schwergewicht in der Reichspolitik. Über die St. Alban Konstruktion und den Umweg des Eselwappens hätte der Kaiser ohne Gesichtsverlust seinem bisherigen Gegner ein Münzrecht zugestehen können. Die ersten Gulden von 1518 wären damit im weitesten Sinne als Prägungen dieses Unterstützers der Reformation anzusehen, der selbst kein Münzrecht innehatte.