Hellmuth Kricheldorf Verlag e.K.
Auction 49 20-21 Feb 2017
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SCHLESIEN.
Medaille 1693 von Johann Kittel, Breslau.
Auf die Heuschreckenplage.
Wanderheuschrecke n. l.
Rv.: Gedenktafel vor Baum, zu den Seiten Ährenfeld. Signatur .I.K. (J. Kittel) links unten.
F.u.S. 4139; Slg. Brettauer 1890; Köhler 21 (19.März 1749); Kundmann (Heimsuchungen) S.221, Tf. III, Nr.19; P.u.R. 66.
AR; 41 mm; 18,22 g.
Erworben bei Blaser-Frey 1971.
Selten Sehr schön
Diese erste Heuschreckenmedaille war das numismatische Zeugnis zu einer umfangreichen neuen auch wissen-schaftlichen Literatur über dieses als biblische Heimsuchung empfundene Naturereignis. Der Schwarm war über die Türkei, Ungarn und Österreich hereingekommen, und hatte nach Ofen und Wien um den 17.08. u.a. Neustadt Orla und Jena heimgesucht und war schließlich am 06.09. auch in Schlesien angekommen. Die zeitgenössische Literatur hatte dazu ganz modern anmutende Ratschläge parat. Einige Publikationen verstiegen sich dazu, die für die Bevölkerung eher glimpflich abgelaufene Heimsuchung gar als Segen zu bezeichnen, da die Ernte schon eingebracht war. So war beobachtet worden, dass die Schwärme grüne Pflanzen und Weinreben verschonten, und in allen Kreisen wurden Zubereitungsarten für die Insekten ausprobiert. Es wurden in diesen Heerscharen schließlich die Wachteln vermutet, die Gott dem hungrigen Volke Israel in die Wüste gesandt hatte und bei Kundmann (1742) finden wir dazu Geschmacksrichtungen „als junge Tauben" oder „wie große Seekrabben" .
Medaille 1693 von Johann Kittel, Breslau.
Auf die Heuschreckenplage.
Wanderheuschrecke n. l.
Rv.: Gedenktafel vor Baum, zu den Seiten Ährenfeld. Signatur .I.K. (J. Kittel) links unten.
F.u.S. 4139; Slg. Brettauer 1890; Köhler 21 (19.März 1749); Kundmann (Heimsuchungen) S.221, Tf. III, Nr.19; P.u.R. 66.
AR; 41 mm; 18,22 g.
Erworben bei Blaser-Frey 1971.
Selten Sehr schön
Diese erste Heuschreckenmedaille war das numismatische Zeugnis zu einer umfangreichen neuen auch wissen-schaftlichen Literatur über dieses als biblische Heimsuchung empfundene Naturereignis. Der Schwarm war über die Türkei, Ungarn und Österreich hereingekommen, und hatte nach Ofen und Wien um den 17.08. u.a. Neustadt Orla und Jena heimgesucht und war schließlich am 06.09. auch in Schlesien angekommen. Die zeitgenössische Literatur hatte dazu ganz modern anmutende Ratschläge parat. Einige Publikationen verstiegen sich dazu, die für die Bevölkerung eher glimpflich abgelaufene Heimsuchung gar als Segen zu bezeichnen, da die Ernte schon eingebracht war. So war beobachtet worden, dass die Schwärme grüne Pflanzen und Weinreben verschonten, und in allen Kreisen wurden Zubereitungsarten für die Insekten ausprobiert. Es wurden in diesen Heerscharen schließlich die Wachteln vermutet, die Gott dem hungrigen Volke Israel in die Wüste gesandt hatte und bei Kundmann (1742) finden wir dazu Geschmacksrichtungen „als junge Tauben" oder „wie große Seekrabben" .