ZEUGITANA. KARTHAGO.
Oligarchische Republik seit 308 v. Chr.
Shekel (Didrachmon) 256 / 255 v. Chr., Karthago.
Wohl ausgegeben zur Finanzierung der Maßnahmen gegen die in Afrika unter Regulus gelandeten Römer.
Kopf der Göttin Tanit-Persephone n.l., mit Gerstenähren im Haar, ein Blatt in Form eines Hornes zurückgebogen, geschmückt, mit Halsperlkette und Perlohrring. Pkr.
Rv.: Pferd (symbolisch Karthago) steht auf Bodenlinie n.r., den Kopf zurückgewendet, dahinter die punische (phönizische) Dattelpalme, i.F.r. eine 8-strahlige Sonne. Pkr.
SNG Cop. 141; Visonà (Persp.) 17; Visonà (Wrinkle) Anm. 7; Baldus (Unerkannte Reflexe. In: Chiron 12, 1982 S.174ff) zur Datierung; Müller 108 (Demeter); Jenkins & Lewis pl. 26, 15-17.
AR; 7,42 g; St.0.
Erworben bei Blaser-Frey 1981.
Schrf. Vorzüglich
Nach der Schlacht am Kap Ecnomus (256, Verlust ca. 100 Schiffe), sahen sich die Karthager dem römischen Landungsheer gegenüber. Erst mit Hilfe gerufener griechischer Söldnertruppen unter Befehl des Xanthippos gelang in der Schlacht von Tunes (255) der Befreiungsschlag. Die zur Hilfe gesandte römische Flotte war durch die Karthager am Kap Bon (255, Verlust ca. 130 Schiffe) nicht aufzuhalten und konnte die Evakuierung der römischen Soldaten vornehmen. Auf der Rückfahrt (255) ereilte die schwer mit Kriegsgerät und Mannschaften überladene Flotte ein Sturm, dem 300 Schiffe und 100.000 Mann zum Opfer fielen. Das Unglück gilt heute noch als die schwerste Seefahrtskatastrophe der Geschichte.