RÖMISCHES KAISERREICH.
Constantius II, 324 - 361.
Kleinbronze 355 / 358, Trier.
"Notmünze" während des Alemannensturmes. Imitation einer Kleinmünze des Constans, 333 - 350. CONSTAN - S P F AVG . Geharn., drap. Büste mit Rosettendiadem n.r.
Rv.: VICT ... , T R (i.A.). Zwei Victorien sich gegenüber, jede einen Kranz haltend.
RIC VIII, S.151, zu 192 ff; Callu / Garnier (Reims) -; Bastien (Imitations) p.174ff; Zschucke (Trier) S. 17ff.
Æ; 0,75 g; St.6.
Expl. Kricheldorf Auktion 45 (1996) Nr. 216.
Äußerst selten Vorzüglich
Ich möchte die Münze versuchsweise als im Jahr 355 (während des Alemannensturms auf Köln, Worms etc.) entstanden einstufen. Vielleicht mit offizieller Duldung im isolierten Trier hergestellt, möglicherweise durch das dort vorhandene Münzstättenpersonal. Eine Ausmünzung wäre zur Abhilfe von Kleingeldmangel durch die äußeren Umstände sinnvoll gewesen. Zudem hatte die Aussetzung der Bronzeprägung der Münzstätte 355 auf Anweisung des Kaisers Constantius II. sicher schon zu einer Geldverknappung geführt. Vielleicht schon mit dem Eintreffen des Entsatzheeres unter Julianus 356 in Trier, oder erst mit der Bronze-Münzreform von 358 dürfte die Herstellung wieder geendet haben, spätestens aber mit der Wiedereraufnahme der offiziellen Bronzeprägung 367 in Trier. Für Ersteres wäre die außerordentliche Seltenheit ein Indiz. Für eine Semireguläre Prägung spricht die korrekte gegenständige Stempelstellung, der Stempelschnitt, die korrekte Schreibweise und die Vermeidung ein Bild des aktuellen Herrschers, ohne Prägeauftrag aufzubringen.