MAKEDONIA. Stammesprägungen.
Satrai (Vormals unter Lete bzw. Siris geführt).
Stater Ende 6.Jh.v. Chr., Berge (in der Region Serres).
Nackter ityphallischer Satyr (nicht Silen) mit sehr langen Haaren, einen Zweig reichend - nach Svoronos ein der Venus geweihter Myrtenzweig, wird von Klodone (Mänade) beherzt n.r. entführt. In den Feldern drei Globuli.
Rv.: Unregelmäßig ausgestaltetes Quadratum Incusum.
Svor. (HPM) Tf. VII,5 (dieses Exemplar); Dressel und Regling 24.
AR; 10,02 g.
Exemplar der Coll. Jameson 948 (Lete); Expl. Hess-Leu Auktion 15 (1960) Nr. 129.
Äußerst selten Vorzüglich
Eines der besterhaltensten tatsächlichen Originale mit bedeutendem Pedigree. Die Deutlichkeit der Darstellung mag Anlaß zu ausführlichen Interpretationen geben. Über die Frage wer hier wen verführt, lassen sich Genderstudies betreiben, liest man die bei Dressel und Regling über zwei Seiten verbreiteten, wohl dem Zeitgeist (1927) geschuldeten Rechtfertigungen. Die Zuweisung nach Berge (Psoma S.74ff.), bisher Siris (Kraay, ACGC p. 148f.), ursprünglich Lete, ist bestechend. Die Zuschreibung von Kraay an die Satrai aufgrund des Eponyms erscheint zutreffender, wenn man nicht mit Strabo (7 frag 36) die Ortschaft Berge dem Stammesgebiet der Bisaltes zuordnet.