ITALIA. Kampania.
Neopoliton.
Didrachmon (Nomos, Stater) 275 / 250 v. Chr., Neapolis.
Kopf der Sirene Parthenope mit Haarband, dreiteiligem Ohrgehänge und Perlhalsband n.l., i.F.r. Bz. Füllhorn. Pkr.
Rv.: ΝΕΟΠΟΛΙΤΩΝ Flußgott Acheluos in androkephaler Stiergestalt n.r. schreitend, von n.r. fliegender Nike mit der Rechten bekränzt. Darunter ΙΣ .
Sambon 522; SNG ANS 410.
AR; 7,30 g; St.10.
Erworben bei Blaser-Frey 1969.
Hornsilber Auflagerungen Sehr schön
Die Sirene Parthenope hatte sich ob des Lärms (lauten Gesanges - aktuelle Vergleiche unbeabsichtigt), mit dem Orpheus die Sirenen zu übertönen versuchte, in die Fluten gestürzt, wo sie jammervoll ertrank und bei Neapel an Land gespült wurde. Das Beizeichen Füllhorn erhält durch die Darstellung des Flußgottes Acheloos, des Vaters der Parthenope, einen zusätzlichen Bezug. Herakles hatte dem Acheloos ein Horn abgebrochen, als dieser, seine Fähigkeit nutzend beliebige Gestalt anzunehmen, im Kampf die Gestalt eines Stieres angenommen hatte. Um sein Horn zurückzuerhalten, mußte Acheloos, der älteste der Flußgötter, es mit dem Füllhorn (Keras Amaltheias) auslösen, welches er von seiner Schwester, der Zeusnährerin Amaltheia, erhalten hatte. Die in diesem Zusammenhang eher unpassende Sieges-Bekränzung bezieht sich (Rutter, S.45), analog vergleichbarer sizilianischer Münzdarstellungen, auf die Festspiele zu Ehren der Parthenope, deren Hauptheiligtum bei Neapolis lag.