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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 297  27 Sep 2017
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Lot 3545

Estimate: 1000 EUR
Price realized: 1400 EUR
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MONTFORT. GRAFSCHAFT. Anton der Jüngere, 1693-1733. Reichstaler 1730, Langenargen. Antireformationstaler. Brozatus -; Dav. 2452; Ebner 249.
Von großer Seltenheit. Hübsche Patina, Henkelspur, fast vorzüglich
Im Jahr der zweiten Jahrhundertfeier der Augsburger Konfession ließ der streng katholische Graf Anton der Jüngere eine kleine Serie von Viertel-, Halb-, einfachen und Doppeltalern von dem hier vorliegenden Typ prägen als programmatische gegenreformatische Münzen und Propagandamittel.

Die Vorderseite trägt ein Phantasiebild des historisch gesicherten, wohl aus einem französischen Adelsgeschlecht stammenden Tempelritters Jean de Montfort, der 1249 auf der Heimreise vom 6. Kreuzzug verstarb und in Nikosia beigesetzt worden ist. Da sich an seinem Grab Wunder ereignet haben sollen, entstand in Nikosia eine Wallfahrttradition, die bis zur osmanischen Eroberung Zyperns im 16. Jahrhundert lebendig blieb. Schon gegen Ende des 15. Jahrhunderts postulierten die Grafen von Montfort ihre Verwandtschaft mit dem Kreuzritter Jean oder Johannes. Sie verstanden ihn als Helden des Glaubens im Kampf gegen den Unglauben und machten ihn zum Heiligen und Schutzpatron ihres Geschlechts. Die Rückseite dieser gegenreformatorischen Prägung zeigt eine Darstellung der Maria Immaculata, der unbefleckten Empfängnis, auf einem mit einer Schlange umwundenen Globus stehend unterhalb des als Taube symbolisierten Heiligen Geists und des aus Wolken hervortretenden Gott Vaters. Die von der Erbsünde freie Maria Immaculata ist ein Dogma der katholischen Kirche.
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