Mansfeld
Vorderortische Linie zu Friedeburg
Peter Ernst IV. 1626 Ovale Brozegussmedaille o.J. (Abraham Riese) auf Gnadenpfennig für verdiente Offiziere seiner Armee. Brustbild Ernst von Mansfeld mit Feldbinde nach rechts / Gekröntes vierfeldiges Wappen in verziertem, deutschen Schild. *FORCE*M'EST*TROP* (= franz.: Ich habe zu viel Kraft). 41,5 x 48,5 mm, 18,8 g Tornau 664 van Loon II. 144 Slg. Belli 6402 Sehr selten. Vorzüglich
Der Medailleur Abraham Riese war ein Nachfahre des berühmten Rechenmeisters Adam Riese, der in Annaberg im Jahre 1559 gestorben war. Er arbeitete als Medailleur und Formenschneider zwischen 1592 und 1625 in den Diensten des Kurfürsten von Sachsen. Peter Ernst, geb. 1580 in Luxemburg und gest. am 29. Nov. 1626 in Rakovica bei Sarajewo, war einer der großen Söldnerführer im Dreißigjährigen Krieg. 1610 war er im Dienst der protestantischen Union, 1619 im Dienst Friedrichs V. von der Pfalz und schließlich 1622 im Dienst der Generalstaaten. Er eroberte 1618 Pilsen, entsetzte 1621 Frankenthal, nahm Deidesheim, Kirweiler, Lauterburg, Stift Speyer ein sowie Hagenau, Mingelsheim, Wiesloch, Sinzheim, Eppingen, Ladenburg, Darmstadt und Stift Münster. Er verbrannte Schloß Raesfeld, besetzte Dorsten, Lippstadt, Rheda, Meppen, Kloppenburg, Wildeshausen und Ostfriesland sowie 1625 Mölln und Travemünde, schneidete Lübeck den Verkehr ab und eroberte 1626 Havelberg, Brandenburg und Zerbst. 1626 wurde er von Wallenstein an der Dessauer Elbbrücke geschlagen. Im gleichen Jahr gab er wegen Krankheit den Oberbefehl über das von ihm zusammengeworbene Heer an Johann Ernst von Weimar ab.