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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 305  20-21 Mar 2018
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Lot 3891

Estimate: 750 EUR
Price realized: 800 EUR
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DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN

MÜNZEN UND MEDAILLEN VON MAINZ - DIE SAMMLUNG DR. MICHAEL UND DR. ADELHEID LOOS U. A. DIE STADT MAINZ. Die Belagerung von 1689. 2/3 Taler 1689. Notgeld des französischen Kommandanten Marquis d'Uxelles, geprägt während der Belagerung durch die kaiserlichen Truppen. 16,46 g. Spiegelmonogramm Ludwigs XIV. von Frankreich in gekrönter Kartusche//Wertzahl. Brause-Mansfeld Tf. 17, 2; Dav. 660; Slg. Pick 902; Slg. Walther 737.
RR Kl. Zainende, sehr schön
Exemplar der Sammlung Dr. Michael Loos, Mainz.
Exemplar der Lagerliste Fritz Rudolf Künker 169, Osnabrück 2003, Nr. 724.
Nachdem der französische Generalleutnant Marquis de Bouffleurs 1688 in die Pfalz eingerückt war und sich vieler Städte, u. a. Kaiserslautern und Heilbronn bemächtigt hatte, sollte auch die Stadt Mainz dieses Schicksal erleiden, als der Oberbefehlshaber Marquis d'Uxelles mit seinen Kompanien anrückte. Die völlig unterlegene Stadt kapitulierte schon bald, stellte aber 12 Bedingungen, von denen die Franzosen jedoch nur die wenigsten einhielten. Unter Vertragsbruch rückten sofort 32 Kompanien in die wehrlose Stadt ein. Sie übersandten Ludwig XIV. auch gleich ein Schreiben mit der Anfrage, ob er die Stadt für immer behalten oder nur stark befestigen wolle. Nach vielen Überlegungen begann man nun von kaiserlicher Seite Maßnahmen zur Rückeroberung zu ergreifen. So rückte schließlich der Herzog von Lothringen am 6. Juli 1689 gegen Mainz vor, unterstützt von drei sächsischen Regimentern, zu denen schließlich noch der Kurfürst von Bayern hinzukam. Schon in der ersten Nacht wurde die Stadt bombardiert und in Brand gesetzt, was in den folgenden Monaten fortgesetzt wurde. Angriffe von französischer Seite wurden sofort mit Handgranaten unterbunden. Überläufer sagten aus, daß in der Stadt ein großes Sterben sei und der Gestank kaum auszuhalten. Am 9. September entschlossen sich die Franzosen zu kapitulieren und durften abrücken, wobei sie fast alle beweglichen Güter, insbesondere Kanonen, Gold und Silber mitnahmen. Der vorliegende 2/3 Taler ist zweifellos aus dem erbeuteten oder geraubten Silber der Bürger und Kirchen geprägt worden und diente zur Bezahlung der Besatzungstruppen

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