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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 306  22-23 Mar 2018
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Lot 5588

Estimate: 3000 EUR
Price realized: 7500 EUR
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HABSBURGISCHE ERBLANDE-ÖSTERREICH

RÖMISCH-DEUTSCHES REICH. Leopold I., 1657-1705. Goldmedaille zu 10 Dukaten o. J. (1658), von J. Buchheim, auf seine Krönung zum deutschen Kaiser in Frankfurt. Geharnischtes Brustbild fast v. v. mit Lorbeerkranz, umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, auf der Schulter Löwenkopf//Auf einem mit einer Decke bedeckten Tisch liegt ein Kissen mit dem Reichsapfel, darüber hält eine aus Wolken kommende Hand die Kaiserkrone, im Hintergrund Landschaft. 48,60 mm; 34,42 g. F. u. S. 4098 (dort in Silber); Förschner 102; J. u. F. 1896.
Von großer Seltenheit. Henkel- und Bearbeitungsspuren, sehr schön
In der Goldenen Bulle von 1356, dem wichtigsten staatsrechtlichen Gesetz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, wurde verfassungsrechtlich verankert, dass die deutschen Kaiser in Frankfurt von den sieben Kurfürsten zu wählen seien. Es war zur Gewohnheit geworden, in Frankfurt die Wahl, in Aachen die Krönung und in Nürnberg den ersten Reichstag des neugewählten Kaisers zu halten. Schon 856 und 887 und häufig seit dem 12. Jahrhundert war Frankfurt Ort von Kaiserwahlen (zwischen 1147 und 1356 15 von 20 Wahlen, zwischen 1356 und 1806 alle Wahlen bis auf 5). Seit 1562 löste die Stadt auch Aachen als Krönungsort ab. Es wurden hier insgesamt zehn deutsche Kaiser gekrönt. Mit Leopold wurde zum vierten Mal ein deutscher Kaiser gekrönt. Er musste allerdings eine Wahlkapitulation unterzeichnen, die den Kurfürsten stark entgegenkam. Auf der Rückseite dieser prachtvollen Erinnerungsmünze wird das Regierungsprogramm des neuen Kaisers vorgestellt: IMPERIO SUA FORMA REDIT ("Für das Reich kehrt die eigene (rechte) Form zurück"). Vermutlich beauftragte der sächsische Kurfürst Johann Georg I. den in seinen Diensten stehenden Stempelschneider Johann Buchheim mit dieser Arbeit.

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