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Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 28  4-5 Jun 2018
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Lot 1195

Estimate: 3000 EUR
Price realized: 11 000 EUR
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Nürnberg, Stadt. Torzeichen. Silbernes Torzeichen o.J.( 1598) des Joachim Nützel von Sündesbühl. Stadtwappen / IOACHIM* ~*NVZELL*~*. Familienwappen. Slg. Erl. 913 (dieses Exemplar!). Geb. 163 (dieses Exemplar!). 28 mm, 10,72 g
Unikum, sehr schön-vorzüglich
Aus Auktion 290 G. Hirsch Nachf., München Mai 2013, Nr. 1818.
Die silbernen Tormarken von Nürnberg sind 27-31 mm große und 10-23 g schwere Silberschrötlinge, die auf der Vorderseite das zweigeteilte (dritte) Stadtwappen und auf der Rückseite das Wappen des Inhabers zeigen. In sehr feiner und sorgfältiger Gravur wurden die Wappen, aber auch Name des Trägers, Jahrzahl und ab etwa 1600 eine Devise und das Stadtwappen eingeschnitten. Jedes Stück wurde einzeln gefertigt und blieb ein Unikum. Teilweise (im 17. Jh.) wurden in die vertieften, ausgravierten Stellen niello-artig eine schwarze Farbpaste einpoliert. Die Zeichen berechtigten ihre durch Namen und Wappen ausgewiesenen Besitzer zum Betreten der Stadt, wann immer sie dies wollten. Träger dieser Zeichen waren, wie Erlanger nachwies, nur die sogenannten Triumvirn, also die drei Ältesten des Ältesten Rats, im damaligen Sprachgebrauch vorderster Losunger, zweiter Losunger und dritter, oberster Hauptmann genannt. Stieg ein Patrizier des Ältesten Rats in die Würde des obersten Hauptmanns auf, so erhielt er solch ein Torzeichen. Erlanger stellte in seinem Aufsatz "Über vier bisher unbekannte Nürnberger Torzeichen und die Nürnberger Torzeichen im allgemeinen", JNG 21, 1971, diese Bedeutung der Jahreszahlen im Vergleich mit archivalischen Belegen der Zeit fest. Anhand der Eintragungen im Ämterbüchlein der Stadt errechnete Erlanger, dass es wohl 83 solcher Torzeichen gegeben haben mag. Davon sind uns heute nur noch 37 bekannt, neun nur durch die Beschreibung Imhofs, denn sie lagen schon Gebert im Jahre 1901 nicht mehr vor. Wie Erlanger in seinem Aufsatz ebenfalls ausführte, wurden die Torzeichen bis etwa 1590 auch in der Gestaltung der Vorderseite mit dem Stadtwappen ganz individuell graviert, während ab etwa 1600 eine gewisse Standardisierung der Vorderseite festzustellen ist. Das zweigeteilte, dritte Stadtwappen in verzierter Kartusche ist umgeben von der Umschrift: NISI DNS.(Dominus) CVST.(odit) CIV.(itatem) FRVSTRA VIG.(ilat) QVI CVST.(odit) EAM. Das älteste bisher bekannte Torzeichen stammt von 1544, das jüngste von 1804. (entnommen aus dem Versteigerungskatalog der Sammlung Herbert J. Erlanger, Bank Leu AG Zürich & Münzen- und Medaillenhandlung Stuttgart OHG, Zürich 1989, Seite 82)1195
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