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Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 28  4-5 Jun 2018
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Lot 981

Estimate: 1000 EUR
Lot unsold
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Frankfurt, Stadt. Silbergussmedaille (aus zwei Teilen zusammengefügt) 1911 von Eduard Staniek, auf das segensreiche Wirken Viktor Palleskes als Bürgermeister von Höchst in den Jahren 1899-1911 - gewidmet vom Magistrat. Ansicht des barocken Bolongaropalastes in Höchst, im Vordergrund Flößer und Boote auf dem Main sowie einige Spaziergänger. Links und rechts zwei nach oben gebogene Bäume, die auf eine Schriftkartusche weisen, darin "DER BOLONGARO" / In einer reich verzierten Kartusche mit Girlande zehn Zeilen Schrift: "HERRN/BÜRGERMEISTER/PALLESKE/ZUR FREUNDLICHEN/ ERINNERUNG AN DIE STAETTE/SEINES VERDIENSTVOLLEn/WIRKENS 1899-1911/HÖCHST AM MAIN/ GEWIDMET/VOM MAGISTRAT.". 100 mm
imposantes Medaillon von großer Ausstrahlung, wohl Unikum, vorzüglich
Der Bolongaropalast ist ein großer Barockbau in Frankfurt-Höchst. Er befindet sich auf der Südseite der Bolongarosttraße, der nach Süden reichende Garten liegt auf dem Hochufer über der Mündung der Nidda in den Rhein. In den Jahren 1772-1774 ließen die aus Stresa am Lago Maggiore stammenden Kaufleute und Tabakfabrikanten Josef Maria Markus und Jakob Philipp Bolongaro den Palast errichten. Die Brüder Bolongaro hatten sich 1735 in Frankfurt niedergelassen und die größte Tabakhandlung und Schnupftabakmanufaktur Europas gegründet. Vergeblich bemühten sich die Katholiken um das hiesige Bürgerrecht und nahmen so schließlich das Angebot des Kurfürsten Emmerich Josef von Mainz an, sich in der 1768 gegründeten Höchster Neustadt anzusiedeln. Nach dem Tod des Kurfürsten 1774 wurde das Neustadtprojekt jedoch aufgegeben und auch die Bolongaros nutzten den Palast nur kurze Zeit. Sie erhielten dann 1783 doch noch das Frankfurter Bürgerrecht. Der Palast diente in der Folge als standesgemäßes Quartier diverser Heerführer während der Koalitionskriege, u.a. Napoleon Bonaparte und Marschall Blücher. Die Familie Bolongaro veräußerte den Palast 1862 an den Mainzer Fabrikanten Friedrich August Sonntag, der dort eine Fabrik für Gas- und Wasserleitungen einrichtete. 1880 wurde der Palast an den Rödelheimer Pfarrer Eduard Lohoff verkauft, der jedoch weiter als Fabrikgebäude genutzt wurde und dabei reichliche Beschädigungen erfuhr. In den Jahren 1907 und 1908 kaufte die Stadt Höchst die Liegenschaft und restaurierte den Palast aufwändig. Er diente danach 1908 bis zur Eingemeindung der Stadt Höchst 1928 als Rathaus, war 1947-1950 Geschäftsstelle des Deutschen Landkreistages und beherbergt heute die Stadtbezirksverwaltung.
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