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Gorny & Mosch
Auction 258  16 Oct 2018
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Lot 2153

Estimate: 5000 EUR
Price realized: 5500 EUR
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EICHSTÄTT, BISTUM. Gabriel von Eyb, 1496 - 1535. Einseitiger Pfennig o.J. Krummstab, rechts daneben ein E. Cahn ­­. Drescher ­­. 0,26 g.
Von größter Seltenheit. Unediert. Sehr schönes Exemplar
Die Zuweisung nach Eichstätt sowie die Zuweisung einer Prägung unter Gabriel von Eyb ist in der bisherigen Literatur nicht nachgewiesen.
Gabriel von Eyb, Fürstbischof, wurde am 29. September 1455 in Arberg bei Feuchtwangen geboren. Nach den Studien in Erfurt, Ingolstadt und Pavia wurde Gabriel 1492 Domkustos in Bamberg und 1496 Bischof von Eichstätt. Er war von 1497 Rat des Markgrafen von Brandenburg in Franken (Ansbach). Gabriel reorganisierte sein Hochstift, sicherte ihm die Unabhängigkeit gegen Bayerische Bemühungen um die Einsetzung eines wittelsbach´schen Koadjutors, konnte aber den Verlust weiter Teile seines Bistums an Ansbach, Nürnberg und Weißenburg nicht verhindern. Gabriel von Eyb war Kanzler der 1472 in Ingolstadt gegründeten Universität. Er starb am 1. Dezember 1535 in Eichstätt.
Nach einer knapp 250-jährigen Pause an Münzprägungen beginnt für das Hochstift Eichstätt unter Gabriel von Eyb ein neues Kapitel der Münzgeschichte in der Neuzeit. Die letzten bekannten Münzen des Mittelalters dürften unter Heinrich IV. Graf von Württemberg, 1246 - 1259 geprägt worden sein.
Die ersten bekannten Prägungen der Eichstätter Neuzeit unter Gabriel von Eyb sind datierte Stücke aus dem Jahre 1511.
Die meisten Eichstättischen Münzen der Neuzeit sind aus ortsfremden Werkstätten hervorgegangen, wie München, Nürnberg und Regensburg.
So schreibt Erich B. Cahn in seinem Vorwort zu Gabriel von Eyb ´Nur gerade bei Gabriels Münzen scheint uns die Möglichkeit gegeben, dass sie tatsächlich noch in Eichstätt selbst geschlagen wurden. Stilistisch sind sie von den Nürnberger und Schwabacher Münzen, denen sie währungsmäßig angeglichen waren, verschieden, diese Schillinge zeigen auf der Vorderseite den Buchstaben E = Eichstätt, wohl als Münzstätte, analog S = Schwabach und N = Nürnberg auf den gleichzeitigen Schillingen von dort´. So zeigen die meisten Prägungen unter Gabriel ein E im Feld.
Auf dem uns vorliegenden Stück zeigt die Prägung ein E neben dem Krummstab, das legt die Vermutung nahe, das es sich um eine Prägung der Münzstätte Eichstätt handelt.
Diese bislang nicht bekannten Prägung stellt somit eine numismatisch hochinteressante Entdeckung dar.
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