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Leipziger Münzhandlung Heidrun Höhn
Auction 90  27 Oct 2018
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Lot 1162

Estimate: 5000 EUR
Price realized: 7000 EUR
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Lübeck-Stadt
Goldmedaille o.J. (um 1880) (Loos/König) Ehrendenkmünze für Anerkennung von Verdiensten Einzelner, herausgegeben vom Senat. Lubeca steht von vorn an eine Säule gelehnt, in der Linken Fasces, in der Rechten Lorbeerkranz, im Hintergrund Anker und Prora / Behelmtes Stadtwappen, umher Arabesken. 50,30 mm, 80,28 g. Dazu: Verordnung den Dienst der Bürgergarde betreffend. Ausgestellt vom Secretarius Frister am 2. Juli 1814 und eine Erklärung einer Schaumünze "Herr Johann Hinrich Platzmann in Lübeck. Diese Medaille wurde in der Familie immer mit verschiedenen Dokumenten des Secretarius Bernhard Heinrich Frister ( späterer Bürgermeister Lübecks ) verwahrt ... daher vermuten wir, dass das die Bene Merenti vom B.H. Frister, welche er 1856 zu seinem 50. Amtsjubiläum erhielt. Behrens 743 Röhl 100.01 Slg. Dummler 676 var. (Bronze) GOLD. Sehr seltenes und historisch interessantes Exemplar. Kl. Prüfstelle am Rand, Avers kl. Kratzer, vorzüglich/vorzüglich-Stempelglanz

Mit der Bezeichnung Bene merenti senatus rei publicae Lubicensis (= frei: Dem Wohlverdienten des Staatssenats von Lübeck gewidmet) oder kurz mit Bene Merenti wurde eine ursprünglich von dem berühmten Maler und Bildhauer Adolph Menzel gestaltete Goldmedaille und die höchste Auszeichnung der Hansestadt Lübeck bezeichnet. Mit dieser Medaille würdigte die Stadt diejenigen Bürger, die sich um die Geschicke der Stadt durch herausragende Verdienste hervorgetan hatten. Der lateinische Name bedeutet im Deutschen "dem Wohlverdienten" und steht dadurch im genauen Gegensatz zu den feudalistischen und militärischen Verdienstorden und Medaillen, wie zum Beispiel jenem der Hanseatischen Legion (vgl. hier Behrens S. 232, Nr. 741). Daneben stellt sie nicht nur in ihrem Gewicht ein Gegenstück zu den besonders im 16. und 17. Jahrhundert in den Hansestädten üblichen Portugalösern dar, die im 17. und 18. Jahrhundert von der Lübecker Münze auch als halbe Portugalöser geprägt worden waren, sondern ist durch ihre prachtvolle Gestaltung eine Zeitdokument der besonderen Art. Kein geringerer als der preußische Münzrat und Medailleur Gottfried Bernhard Loos zeichnete sich für den Entwurf der Lübecker Goldmedaille verantwortlich, der, wie bereits oben erwähnt, einen Entwurf des jungen Adolph Menzel aufgriff, um mit diesem jene prachtvolle Bildgestaltung zu entwerfen. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite die Allegorie der Lubeca als klassizistische Frauengestalt mit dem Liktorenbündel als Zeichen der Staatsmacht, ergänzt um Anker und Schiffsbug, die Handels- und Schifffahrtsstadt symbolisierend, und der Inschrift BENE MERENTI. Die Rückseite zeigt das Große Staatswappen mit dem Text SENATVS REI PVBLICAE LVBICENSIS. 50,30 mm, 80,28 g. (Behrens 743, Röhl 100.01). Die Bene-Merenti-Medaille in Gold ist die höchste Auszeichnung der Hansestadt Lübeck und wurde 1835 zum ersten Mal vergeben. Es gibt drei Materialgruppen in Gold, Silber und Kupfer, wobei in Gold eine schwerere zu 82,50 g und eine leichtere zu 70,60 g ausgegeben wurden. Die hier vorliegende Medaille wurde 37 x verliehen. Die Darstellung unterstreicht durch Anlehnungen an antike Motive in der Tradition des Klassizismus und des Kunstverständnisses der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Bedeutung der Auszeichnung für den Staat Lübeck und damit verbunden die versuchte Rückbesinnung auf die alten Traditionen und Werte in der res publica Lubicensis
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