Sachsen-Gotha (Gotha-Altenburg)
Friedrich I. 1675-1691 2/3 Taler 1690, CF-Gotha Mit zwei Gegenstempel: 1. Fränkischer Kreis ( 60.N über CF-Monogramm) und 2. Köln (drei Kronen über 50 im Schild) Steguweit 108 (nur mit Gegenstempel des fränkischen Kreises) Äußerst seltenes und numismatisch interessantes Exemplar. Münze und Gegenstempel: sehr schön
Bei diesem Stück handelt es sich um die letzte Emission des Münzmeisters Christian Fischer, der von 1683-1690 in Gotha tätig war. Diese Emission wurde von 1690 bis zum Tode Friedrichs I. am 2.8. 1691 geprägt. Die Stempel hierfür stammten von Christian Wermuth. Das Stück wurde mit zwei Gegenstempeln versehen. Der erste Gegenstempel ist dem Fränkischen Kreis zuzuordnen und tarifiert durch seine Setzung dieses Stück mit 60 Kreuzern. Was den zweiten Gegenstempel betrifft, erwähnt Alfred Noss die im Besitz des kölnischen Stadtmuseums befindlichen Wertstempel (zu 50, 48, 46, 44, 42, 40 und 36 Albus), mit denen die Stadt Köln die fremden Gulden der zweiten Kipperzeit bewertete. Auf einigen dieser Stempel befindet sich unter der Wertzahl die Initiale P (für den städtischen Wardein Post), auf anderen Stempeln die Initiale N (für den städtischen Münzmeister Newers). Noss konnte insgesamt sieben Exemplare mit der Initiale P, jedoch kein einziges mit der Initiale N nachweisen (Noss, A.: Die Münzen der Städte Köln und Neuss 1474-1794, Köln 1926, S. 252 f.). Somit haben wir hier neben der Seltenheit dieses Stückes eine gut dokumentierte Umlaufgeschichte dieser Münze, die offenbar zunächst in den Fränkischen Kreis wanderte, dort mit einem Gegenstempel für die Akzeptanz zum lokalen Geldumlauf bei gleichbleibender Tarifierung versehen wurde, dann in den Kölner Raum weiter wanderte und schließlich dort durch die Setzung des zweiten Gegenstempels zu 50 Albus bewertet wurde