Hersfeld, Abtei
Siegfried 1180-1200 Brakteat. Sitzender Abt mit Krummstab und Buch von vorn zwischen vier Kugeln, zwei Kreuzquadraten und Kreuzkreisen im Perl- und Wulstkreis, SHPIDDVS DEI GRA ABAS HACEDROVETI Berger -, vgl. 2265 Slg. Bonhoff -, vgl. 1389 Slg. Löbbecke - Slg. Hohenstaufen - Fd. Seega -, vgl. 17 Leschhorn -, vgl. 5018 0.81 g. Äußerst seltenes Exemplar. Min. Schrötlingsrisse, fast vorzüglich
Durch den typologischen Vergleich mit den bekannten Brakeaten (vgl. hier Leschhorn 5018) des Hersfelder Abtes Johannes I. (1201-1213) scheint dieser Brakteat stilistisch unter die Prägungen Hersfelds zu gehören. Die sehr verballhornte lateinische Legende lässt hier seinen Vorgänger Siegfried vermuten. Dieser wird in einer ebenfalls sehr barbariserten lateinischen Legende als ISIGEFRIDVS AAB ASIGERRIDVSSAAR (vgl. Leschhorn 5015) genannt. Von der Ursprünglichen Form der damaligen Bezeichnung Hersfelds als Hereveldia (vgl. Slg. De Wit S. 242 ff.) ist auch hier nicht mehr viel zu erkennen. Insgesamt zeugt dieses Stück von einem sehr feinem Stempelschnitt und ist durch seine symetrische Bildkomposition ein Musterbeispiel mittelalterlicher Kleinkunst.