Iohannes, Komes scholes III, um 700-730 Bleisiegel Vs.: Kreuzmonogramm, Rs.: vier Zeilen Schrift, Dm. 24/25 mm wohl unpubliziert. 19.00 g. RR beige Patina, ss-vz
ex Münzzentrum, Auktion 160, 2011, Los 920; zuvor Hirsch, Auktion 176, 1992, Los 976
"Theotoke boethei to so doulo / Ioanne komite scho(les) III" - "Muttergottes hilf dem deinigen Diener / iohannes (dem) komes der Schola III" Zwei typengleiche, etwas jüngere Siegel überliefern einen "Komes ton scholon scholes pemptu" = "Komes der Scholen, der fünften Schola" (Schlumberger 359) und einen Sergios als Komes der achten Schola (Z/V 3173). Seit dem 5. Jh. dienten in der Hauptstadt sieben Scholen Gardetruppe, zuweilen auch neun oder elf, zu je 500 Mann. Bis in das 10. Jh. wuchs die Anzahl dieser Gardeeinheiten auf 15 (Bury 49ff). Jede schola wurde von einem Komes geführt. Ein solcher Komes erhielt vier Mal soviel Verpflegung(sgeld) (annona) und dreifachen Sold (capitus) wie ein Soldat vergleichbaren Ranges in der Feldarmee. Ansehen und Hofrang der Komites der Scholen war so groß wie bei emeritierten bzw. sogar bei aktiven Gouverneuren großer Provinzen (Haldon 119-128).