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Leipziger Münzhandlung Heidrun Höhn
Auction 91  3-4 May 2019
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Lot 857

Estimate: 300 EUR
Price realized: 440 EUR
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Reformation-Ereignisse und Jubiläen
Versilberte hohle galvanoplastische Medaille o.J. (nach 1676). Luther und Papst Innozenz XI. Brustbild Luthers halbrechts, DOCTOR MARTINVS LVTHERIVS PROPHETA GERMANIAE MDXXX / Brustbild Papst Innozenz XI. nach rechts, INNOCENTIVS XI PONT MAXIMVS. Exemplar der Slg. Horn mit altem Beschreibzettel Slg. Whiting - Brozatus - G.P.H. - Schnell - Slg. Belli - Seltenes und interessantes Exemplar. Avers kl. Kratzer, kl. Randfehler, sehr schön-vorzüglich

Papst Innozenz XI. (1611-1689) und Martin Luther (1483-1546) waren keine Zeitgenossen, daher ist die vorliegende thematische Zwittermedaille besonders interessant. Das Pontifikat Innozenz XI. (1676-1689) gilt zunächst hier als terminus post quem für die Datierung dieses Stückes. Aus einer reichen Kaufmannsfamilie stammend, war Benedetto Odescalchi als Papst Innozenz XI. das genaue Gegenteil seiner Vorgänger Er arbeitete schließlich daran, den Nepotismus und die Simonie, zwei der größten Probleme der Kirche, zu beseitigen. Man könnte fast behaupten, hätte er 100 Jahre zuvor gedient, hätte Martin Luther vielleicht nicht so viel zu beanstanden gehabt, und es hätte keine Trennung von der katholischen Kirche gegeben. Deswegen erscheint das, was auf den ersten Blick pure Provokation zu sein scheint, nämlich dass ein Papst gemeinsam mit Dr. Luther auf einer Medaille gezeigt wird, vielleicht kirchenpolitisch doch nicht ganz abwägig zu sein. Es ist fraglich, ob das in die Zeit Innozenz fallende Jubiläum des 200. Geburtstages Luthers 1683 Anlass zur Herstellung dieser Hohlgussmedaille sein könnte. Das auf dem Begleitzettel der Sammlung Horn angeführte Datum 1530? kann ausgeschlossen werden. Es wird zwar am Avers genannt, aber lediglich als Hinweis auf die Augsburger Konfession als zentrales Datum der Reformation.
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