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SCHMUCK UND KLEINKUNST DER ANTIKE
VOTIVOBJEKTE

Großes Blei-Idol. Blei, hellbeiger Sandbelag, H. 12,0 cm, 69,3 g. Nackte Göttin (Idol). Das Haar umgibt in Buckellocken das Gesicht. Die Göttin trägt ein Halsband, je einen Oberarmreifen l. und r. und einen Handgelenksreifen am r. Arm. Ihr Körper ist bis auf die Angabe der sekundären Geschlechtsmerkmale (Brüste, Po) wenig differenziert gestaltet. Der rechte Arm ist bogenförmig zum Kopf geführt. Der linke Arm liegt angewinkelt über dem Bauch. Reste einer Hand an der linken Hüfte belegen, daß der l. Arm ursprünglich in die Hüfte gestützt war. Der linke Unterschenkel ist unterhalb des Knies abgebrochen, der rechte Fuß ebenfalls. Sie sind zusammen mit dem Standsockel in einem 2. Fragment erhalten geblieben. Auf dem Sockel sind noch Standspuren einer zweiten Person zu sehen. Mitte 3. Jh. n. Chr. In Sirmium hergestellt. Vgl. Sirmium II. Archeological Investigations In Syrmian Pannonia (1971) Taf. XVII, 64a. Aus Jacquier 28 (2001), 1205.

Die Statuette steht in Bezug zum Venuskult, welcher der Fundsituation solcher Figürchen nach zu urteilen, in Sirmium eine große Rolle spielte. Dargestellt ist wahrscheinlich Venus mit Eros, wie besser erhaltene Statuettengruppen zeigen. Die kleine Beifigur wird auch als Priapos interpretiert, s. Sirmium II.