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Kölner Münzkabinett
Auction 112  19 Oct 2019
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Lot 328

Estimate: 20 000 EUR
Price realized: 18 500 EUR
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RÖMISCHE KAISERZEIT
Gallienus, 253-268 n. Chr. AV-Aureus 258 n. Chr. Köln Vs.: GALLIENVS · P · F · AVG, gepanzerte Büste mit Lorbeerkranz n. r., Rs.: VICT GERM-ANICA, Victoria schreitet mit Kranz und Palmzweig n. l. RIC -, vgl. 2 (R2); Coh. -, vgl. 1046; Göbl, MIR -, vgl. 891f (alle mit Linksportrait mit Schild und Speer). 2.56 g. Gold, einziges bekanntes Exemplar Kabinettstück, prfr

Solange Gallienus in Köln residierte, wurden dort sporadisch Aurei geprägt, die allerdings wegen Goldknappheit auf Quinar-Format reduziert waren ausschließlich als Donativ-Prämie für militärisches und ziviles Gefolge verwendet wurden. Ein würdiger Anlass war 258 n. Chr. der große Sieg des Kaisers über die Franken, der ihm den einmaligen Titel "Germanicus maximus V" einbrachte. Prägungen auf diesen Sieg in Gold gab es damals nur für Gallienus; die Prägungen für Valerianus, Salonina und Saloninus Caesar zeigten andere Bilder. Es sollten die letzten Goldmünzen aus Köln für Gallienus sein. Vielleicht schon 259 n. Chr., spätestens jedoch im Sommer 260, nach der Gefangennahme des Valerianus durch den Sasanidenherrscher Shapur I., verließ Gallienus Köln gen Osten, und die Franken brachen in breiter Front in Germanien ein. Köln fiel wenig später, noch vor dem 11. September 260 n. Chr., in die Hand des Postumus, dem es gelang, Herr der Lage zu werden. Die stilistische Verwandtschaft dieses Stück mit späteren Aurei des Postumus belegt eindrücklich, dass Postumus die Prägestätte und Stempelschneider seines Vorgängers übernommen hat. Vgl. dazu W. Weiser, Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) Münzstätte des Kaisers Postumus (269-269), Kölner Jahrbuch 35, 2002, 275-279.
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