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Frankfurter Münzhandlung Nachf. GmbH
Auction 153  8 Nov 2019
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Lot 128

Estimate: 17 500 EUR
Price realized: 22 000 EUR
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DEUTSCHLAND. Hanau-Münzenberg, Grafschaft. Philipp Moritz, 1612-1638. Dukat 1638. 3,37 g. PHILIP.MAVR.COM.HAN.MVNTZ: Gekröntes rautenförmiges Wappen zwischen zwei Palmzweigen. Rv. DV. / CATVS. / COMITATVS. / HANO. / .M. in einem rautenförmigen Feld, umher 1 / 6 / 3 / 8. Suchier -. Fr. -.
Von größter Seltenheit. Vermutlich einzig bekanntes Exemplar. Feine Goldpatina. Leicht gewellt. Gutes sehr schön.

Dieser bisher völlig unbekannte Dukat entspricht vom Stil her dem ebenfalls aus dem Jahre 1638 stammenden Hanauer Taler, beschrieben im Suchier unter der Nr. 89 und im Davenport unter der Nr. 6690.
In der Anmerkung zu diesem Taler schreibt Reinhard Suchier: "Der Rautenschschild kommt auf keiner anderen Hanauer Münze vor; er findet sich aber auf Siegeln der Katharina Belgia von 1627 und Sybille Christine 1637, wodurch die Regel bestätigt wird, dass er vorzugsweise bei Frauen üblich war. Eine andere Neuerung sind die geschnörkelten Zahlen mit Puncten."
Die Verwendung des Rautenschilds hat hier aber sicherlich keinen Bezug zu seiner Mutter und Vormünderin, die Ihre Macht auch nach der Volljährigkeit des Grafens erst am 6. August 1626 durch ein Reichskammergerichtsbeschlusses abgeben musste. Durch die Wirren und verschiedenen Besatzungen der Grafschaft im Dreißigjährigen Krieg konnte der junge Phillip Moritz seine Herrschaft in der Grafschaft aber nicht festigen. Erst im Februar 1638 gelang es den kaiserfreundlichen Truppen, die Befestigung Hanau zu befreien, General Ramsay, der Philipp Moritz zuvor verhaftet hatte, seinerseits zu verhaften und abzuführen und Philipp Moritz ins Amt einzusetzen.
Diese Rückkehr und endgültige Festigung seiner Stellung zeigt sich wohl in der oben beschriebenen Taler- als auch in dieser Dukatenprägung von 1638. Stil und Umschrift grenzen sich optisch klar von den Ausgaben zwischen 1613 und 1622 mit "CATH . BEL" in der Umschrift ab.
Den Erfolg als Regent seines kleinen Landes konnte der Graf nur noch ein knappes halbes Jahr genießen. Er starb am 3. August 1638.
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