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Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 31  25-26 Nov 2019
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Lot 173

Estimate: 2500 EUR
Price realized: 3300 EUR
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Frankreich-Königreich. Louis XVI. 1774-1793. Louis d'or au buste nu 1786 -Straßburg-. Type dit "a'la corne". Variante mit einem "Horn" auf der Stirn, mit einem Punkt am Ende der Aversumschrift sowie mit einem Punkt vor dem Münzstättenzeichen auf dem Revers. Gad. 361 (R5), Ciani 2185, Dupl. 1707A, Fr. 476 ("horn on head"). 7,62 g

sehr selten-besonders in dieser Erhaltung, leichter Randfehler, vorzüglich-prägefrisch



Der Skandal der Louis d'or "mit Horn" (= gehörnter Ludwig) aus der Münzstätte Straßburg brach bereits kurz nach ihrer Entdeckung aus. Dieses berühmte Stück weist auf der Stirn eine geschwungene Ausbuchtung auf, die sofort als Horn und somit als Anspielung darauf verstanden wurde, dass der König nicht in der Lage war seine Nachfolge zu sichern und von der Königin betrogen wurde. Auch wenn manche Autoren das "Horn" lediglich als zufällige Bruchstelle, sprich Stempelfehler einordnen, wird überwiegend die Auffassung vertreten, es handele sich um eine beabsichtigte Änderung. Nach der sogen. Halsbandaffäre (Betrugsskandal am französischen Hof in den Jahren 1785/86 um ein Diamantkollier, in dem auch die Königin verwickelt war) wurde die Monarchie durch das Aufkommen dieser Münzen weiter in Misskredit gebracht. Die meisten der damals ausgeprägten Stücke wurden dementsprechend offenbar zeitnah eingeschmolzen, ein paar wenige Exemplare sind jedoch erhalten geblieben. Es ist nicht überliefert, auf wen diese berühmt-berüchtigten Louis d'or mit Horn zurückzuführen sind. Zum Teil werden sie als Rache des Kardinals Louis de Rohan, Bischof von Straßburg gesehen, der im August 1785 infolge der Halsbandaffäre inhaftiert und erst im Mai 1786 freigesprochen wurde. Der ebenfalls darin verwickelte Allessandro Cagliostro und selbst der eigene Bruder des Königs, der Graf von Provence, allzu froh über die Möglichkeit seinen Bruder zu verspotten, werden ebenfalls als mögliche Urheber vermutet. Darüber hinaus weisen die Stücke einige Besonderheiten auf, die Fragen im Hinblick auf den Ursprung des Stücks aufwerfen: dem Kürzel der Münzstätte ist ein Punkt vorausgestellt, der bei den gewöhnlichen Louis d'or fehlt. Außerdem ist der Punkt nach dem Wort REX ungewöhnlich, da er üblicherweise nur bei den in Lille geprägten Exemplaren auftritt (vgl. Droulers, S. 694).
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