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Gorny & Mosch
Auction 269  9-10 Mar 2020
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Lot 130

Estimate: 8000 EUR
Price realized: 28 000 EUR
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GRIECHEN
SIZILIEN. NAXOS.
Drachme (4.95g). 530 - 510 v. Chr. Vs.: Kopf des bärtigen Dionysos mit Efeukranz n. l. Rs.: NAXION, Weintraube. Cahn, Naxos 10 (V6 / R 9)(dieses Exemplar!); HGC 965.
Tönung, leichte Prägeschwächen, ss

Provenienz: Ex Sammlung Dr. G.W.; ex Crédit Suisse Monetarium Zürich Liste 57, 1992, Nr. 20.
Die Stadt Naxos war die erste griechische Kolonie auf Sizilien. Bereits im Jahr 735 v. Chr. ließen sich Kolonisten aus Chalkis und Euböa dort nieder. Es folgte offenbar ein Zustrom weiterer Kolonisten, so dass die Stadt selbst zur Mutterstadt von Leontinoi, Katanae und Zankle wurde. Naxos selbst erlangte allerdings nie größere politische Bedeutung. 493 wurde es von Gela erobert. Später zwang Hieron I. von Syrakus die Naxier nach Leontinoi umzusiedeln, während er die Stadt anderen Siedlern überließ. Während der verhängnisvollen sizilischen Expedition der Athener wählten die Naxier die Seite der Verlierer, was zur endgültigen Zerstörung der Stadt führte. Die letzten Naxier siedelten sich 358 v. Chr. in Tauromenion an. Die Geschichte spiegelt sich auch in der Münzprägung. Naxos war offenbar die erste Stadt auf Sizilien, die Münzen prägte und darauf Dionysos feierte, den Gott des Weines, der auch für den Wohlstand der Stadt verantwortlich war. Der Gott tritt hier in einer seriösen Feierlichkeit auf, die der archaischen Kunst eigen ist. Auch in der technischen Gestaltung erweisen sich die naxischen Stempelschneider innovativ, denn hier tritt zum ersten Mal das Rückseitenbild nicht mehr als mehr oder weniger gestaltetes Incusum auf, sondern als der Vorderseite fast gleichwertiges Element, das ebenfalls die gesamte zur Verfügung stehende Fläche füllt (Franke-Hirmer S. 36).
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