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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 335  18-19 Mar 2020
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Lot 4924

Estimate: 150 EUR
Price realized: 260 EUR
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BELGIEN. TOURNAI. Stadt
Einseitige Klippe zu 20 Sols o. J. (1709), geprägt während der Belagerung durch den Herzog von Marlborough während des Spanischen Erbfolgekrieges. 6,59 g. Büste l. mit Lorbeerkranz und umgelegtem Mantel, darüber Wertzahl 20, umher M . DE SVRVILLE. Brause-Mansfeld Tf. 13, 5-7; Delm. 363; Engel/Fabre/Perret/Wattier 4.3.7.1; Vanhoudt 751.

Kl. Schrötlingsfehler, sehr schön



Aus der Sammlung Eberhard Link.

Erworben am 29. März 1987 von Johannes Diller, München.



Die Alliierten wandten sich 1709 im Spanischen Erbfolgekrieg gegen die Stadt Tournai, die eine französische Garnison mit 4000 Mann Besatzung unter dem Kommando von Generalleutnant Louis Charles Monseigneur de Surville beherbergte. Vor der eingeschlossenen Stadt wurden am 7. Juli die Laufgräben aus drei verschiedenen Richtungen eröffnet. Mit dem Beschuss konnten die Belagerer am 13. Juli beginnen. Die Stadt kapitulierte bereits am Abend des 28. Juli 1709, während die hart umkämpfte Zitadelle erst am 7. September fiel. Angesichts des hinter den Mauern während der Belagerung eingetretenen Geldmangels überließen der Stadtkommandant de Surville und andere französische Offziere ihr persönliches Silbergerät zur Prägung klippenförmiger Münzen, ferner wurde hier ein- und zweiseitiges Belagerungsgeld aus Kupfer ausgegeben.

Zu den Belagerungsmünzen von Tournai verfasste Eberhard Link den Artikel "Diese Prägung brachte Ärger! Die Belagerungsklippen von Tournai aus dem Jahre 1709", erschienen in: Geldgeschichtliche Nachrichten 88, 1982, S. 69-72.
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