Böhmen, Mähren und Erzgebirge. Allgemein
Altvergoldete, einseitige Silbermedaille o.J. (wohl 17. Jh.) unsigniert, auf den Hl. Hubertus - den Schutzpatron der Jäger und einer der sogen. 14 Nothelfer (u.a. gegen die Tollwut). Hubertus in Waldlandschaft nach links kniend, davor Hirsch mit einem Kreuz zwischen dem Geweih (sein Attribut), dahinter ein Pferd. Unten zwei Jagdhunde und oben der Hl. Eustachius oder Bischof Lambert. Eingelegt in einer fein gestalteten Fassung des -wohl- 19. Jahrhunderts: zwei Reife mit vier Ösen verbunden; dazu separat aufgelegt vier gegen den Uhrzeigersinn galoppierende Hirsche. Auf der Rückseite Tremolierstriche von Juweliersproben. 40 mm (Medaille) bzw. 65 mm (komplett)
späterer Guss des neunzehnten Jahrhunderts mit filigraner Umrahmung, feines Zeitobjekt, sehr schön
Die Umschrift S.HVBERTVS REMEDIVM TOXICATIS könnte dafür sprechen, das diese aufwändig verzierte Medaille als Talisman gegen eine Vergiftung etc. Verwendung fand (vgl. dazu Nr. 1493 der Slg. Freiherr von Lanna (Prag) mit -wohl- ähnlichem oder identischem Revers), versteigert 1911 bei Rudolph Lepkes Kunstauktionshaus in Berlin. Die Zuweisung nach Böhmen ist nicht gesichert, erscheint uns aber am nahe liegendsten.