Bodenseeraum/Oberschwaben/Nordschweiz.
"Neckarschwäbischer" Burgbrakteat um 1160/70. Dreitürmige Burg. Auf einem gemauerten Unterbau mit vertieft wiedergegebenen Steinen erhebt sich eine waagerechte Balustrade mit einem aufgesetzten, breiten Mittelturm und zwei schmaleren Seitentürmen jeweils mit Spitzdächern. Neben dem Mittelturm und in den beiden Seitentürmen befinden sich Ringel. Klein/Ulmer (CC) S. 156 II. 0,57 g
äußerst selten, sehr schön
Hochinteressantes Gepräge aus der Gruppe der sogen. "neckarschwäbischen" Burgbrakteaten, das seit vielen Jahren nicht mehr auf einer Auktion angeboten werden konnte. Klein/Ulmer verzeichnen den Fund Weissenburg-Altenstadt sowie neben einem Stück in Privatbesitz die Exemplare in den öffentlichen Standorten Colmar, Karlsruhe und Stuttgart. Die exakte Zuweisung ist nach wie vor umstritten und nicht gelungen. Ein ähnlicher Burgbrakteat (CC I), in den "Concordantiae Constantienses" durch Ulrich Klein und Rainer Ulmer auf Seite 155 beschrieben, wurde durch Friedrich Wielandt mit Bretten (in "Brettener Jahrbuch", 1960) in Verbindung gebracht. Michael Matzke (in "Dirham und Rappenpfennig 2", 2004, Abb. Tf. 5,87) weist diese möglicherweise als "Parallelprägung" anzusehende Münze Sindelfingen zu, geprägt unter Herzog Welf VI., wird jedoch von Martin Heinz (in "Der Münzfund von 1180", 2019, S. 135, Nr. 39) korrigiert, der wiederum nun als Münzstätte Tübingen anführt, geprägt unter Pfalzgraf Hugo II.