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Hess-Divo
Auction 339  22 Oct 2020
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Lot 205

Starting price: 5000 CHF
Price realized: 6500 CHF
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SCHWEIZ / SWITZERLAND. ZÜRICH, STADT & KANTON.
Taler 1512. Münzmeister Paul Sitkust (1512-1515). MON NOV THVRICENSIS CIVITA IMPERALIS. In einem gotischen Bogenfries die stehenden Heiligen Felix, Regula und Exuperantius, in ihren Händen die abgeschlagenen Häupter haltend, darunter die Jahreszahl I5I2 // Der bekrönte Reichsschild mit Doppeladler über zwei zueinander geneigten Zürcher Wappenschilden, über der Krone zweigartiges Gebilde mit zwei kleinen Oliven; die Schilde je von einem Löwen als Schildhalter flankiert; aussen Wappenkranz mit den 16 Zürcher Vogteiwappen: Kyburg, Grüningen, Regensberg, Eglisau, Maschwanden, Winterthur, Stein am Rhein, Greifensee, Andelfingen, Knonau, Bülach, Elgg, Hedingen, Regensberg, Neuamt und Stammheim. Dav. 8771; Divo 4; Domanig 8; HMZ 2-1122a; Hürlimann 425. 29,37 g.
In dieser Qualität sehr selten. RR. Vorzügliches Prachtxemplar mit feiner Patina

Provenance: Bündner Privat-Sammlung (erworben 1970-1980).
Der erste Zürcher Taler. Mit Bern und Solothurn gehört Zürich zu den frühesten eidgenössischen Orten, welche die Tiroler Neuerung des Guldiners übernahmen. Das prächtige Münzbild kam dabei sicher dem Repräsentationsbedürfnis des mächtigen Zürichs entgegen. Auf der Vorderseite der Münze treten uns die drei Stadtpatrone Felix, Regula und Exuperantius entgegen. Als Mitglieder der Thebäischen Legion sollen sie unter Kaiser Maximian den Märtyrer Tod in Zürich erlitten haben. Der lokalen Überlieferung nach wurden sie auf dem Grossmünsterhügel aufgrund ihres christlichen Glaubens hingerichtet, woraufhin sich die enthaupteten Leiber erhoben, die Köpfe in die Hände nahmen und über die Limmat an die Stelle wanderten, wo sich heute das Fraumünster befindet. Ihre Ruhestätte wurde in der Wasserkirche verehrt, welche sich auf halben Weg zwischen Gross-und Fraumünster befindet. Somit ergab sich für das mittelalterliche Zürich eine wichtige Prozessionsachse, welche die drei wichtigsten Kirchen der Stadt miteinander verband. Der Kult um die Mitglieder der Thebäischen Legion war in der mittelalterlichen Schweiz sehr verbreitet, wobei wie im Falle von Zürich, Lokalheilige im Laufe der Zeit zu Legionären der Thebäische Legion erhoben wurden. Die angeblichen Legionäre galten als Sinnbild für den christlichen Ritter. Als Ausgangspunkt für die Verehrung der Thebäischen Legion gilt das Kloster St. Maurice d'Agaune im Wallis.
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