Hess-Divo
Auction 339 22 Oct 2020
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ITALIA. MESSINA. Federico II, 1198-1250
Augustalis ND (1231-1250), Messina. CESAR AVG IMP ROM. Busto laureato e drappeggiato volto a destra // +FRIDE - RICVS. Aquila stante volta a sinistra, con testa retrospiciente, tra due globetti. M.I.R. Sicilia 59; Spahr cf. 98bis; Kowalski U 17/A -; Fr. 134 (Brindisi). 5,25 g.
Gold. Very rare. RR. Tiny graffitti, otherwise attractive & extremely fine
In den Konstitutionen von Melfi 1231 werden die Augustalen zum ersten Mal genannt. Im gleichen Jahr berichtet der kaiserliche Notar Richard von San Germano im Dezember: Nummi aurei qui augustales vocantur, Brundusii et Messina cuduntur (Goldmünzen, die Augustalen genannt werden, sind in Brindisi und Messina geprägt worden). Der Name "Augustalis" für diese außergewöhnliche Goldmünze ist also zeitgenössisch und offiziell, auch die beiden Münzstätten werden benannt. Die Darstellung greift antike Vorbilder auf, ohne daß ein genaues Muster, sei es aus der augusteischen oder constantinischen Münzprägung, zu ermitteln ist. Vielleicht war ein großer Kameo mit dem Bild des Kaisers Augustus, der sich damals in Aachen befand und den Friedrich II. dort gesehen haben dürfte, das Vorbild. Das gleiche gilt für die Adler-Rückseite. Diese Prägung spiegelt in ausdrucksvoller Weise das Geschichtsverständnis des letzten Stauferkaisers wider, der sich ganz bewußt in der Kontinuität der römischen Kaiser sah und die Welt der Antike nicht nur bei seinen Münzen wieder aufgegriffen hat. So gesehen kann man Friedrich II. durchaus als Vorläufer der Renaissance verstehen. Es ist aber nicht propagandistische Absicht, die zur Herstellung dieser ersten bedeutenden europäischen Goldprägung seit der Antike führte, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. Auf seiner Jerusalem-Reise 1229 hatte der Kaiser die Goldwährung der Byzantiner in Gestalt der Hyperpyra und die Dinare der islamischen Dynastien kennengelernt. Zurückgekehrt ordnete er die Prägung der neuen Goldmünzen an, die ein neues Zeitalter der Goldwährung einleiten sollte und später ihren Höhepunkt in den Goldmünzen von Florenz und Venedig fand.
Augustalis ND (1231-1250), Messina. CESAR AVG IMP ROM. Busto laureato e drappeggiato volto a destra // +FRIDE - RICVS. Aquila stante volta a sinistra, con testa retrospiciente, tra due globetti. M.I.R. Sicilia 59; Spahr cf. 98bis; Kowalski U 17/A -; Fr. 134 (Brindisi). 5,25 g.
Gold. Very rare. RR. Tiny graffitti, otherwise attractive & extremely fine
In den Konstitutionen von Melfi 1231 werden die Augustalen zum ersten Mal genannt. Im gleichen Jahr berichtet der kaiserliche Notar Richard von San Germano im Dezember: Nummi aurei qui augustales vocantur, Brundusii et Messina cuduntur (Goldmünzen, die Augustalen genannt werden, sind in Brindisi und Messina geprägt worden). Der Name "Augustalis" für diese außergewöhnliche Goldmünze ist also zeitgenössisch und offiziell, auch die beiden Münzstätten werden benannt. Die Darstellung greift antike Vorbilder auf, ohne daß ein genaues Muster, sei es aus der augusteischen oder constantinischen Münzprägung, zu ermitteln ist. Vielleicht war ein großer Kameo mit dem Bild des Kaisers Augustus, der sich damals in Aachen befand und den Friedrich II. dort gesehen haben dürfte, das Vorbild. Das gleiche gilt für die Adler-Rückseite. Diese Prägung spiegelt in ausdrucksvoller Weise das Geschichtsverständnis des letzten Stauferkaisers wider, der sich ganz bewußt in der Kontinuität der römischen Kaiser sah und die Welt der Antike nicht nur bei seinen Münzen wieder aufgegriffen hat. So gesehen kann man Friedrich II. durchaus als Vorläufer der Renaissance verstehen. Es ist aber nicht propagandistische Absicht, die zur Herstellung dieser ersten bedeutenden europäischen Goldprägung seit der Antike führte, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit. Auf seiner Jerusalem-Reise 1229 hatte der Kaiser die Goldwährung der Byzantiner in Gestalt der Hyperpyra und die Dinare der islamischen Dynastien kennengelernt. Zurückgekehrt ordnete er die Prägung der neuen Goldmünzen an, die ein neues Zeitalter der Goldwährung einleiten sollte und später ihren Höhepunkt in den Goldmünzen von Florenz und Venedig fand.