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Gorny & Mosch
Auction 273  19 Nov 2020
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Lot 192

Estimate: 5000 EUR
Price realized: 5500 EUR
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IONIEN. MAGNESIA AM MÄANDER.
Stater ø 18mm (8,42g). 155 - 140 v. Chr. Magistrat Euphemos, Sohn des Pausanias. Vs.: Drapierte Büste der Artemis mit hochgebundenem Haar n. r., hinter der Schulter Bogen u. Köcher sichtbar. Rs.: ΜΑΓΝΗΤΩΝ / ΕΥΦΕΜΟΣ / ΠΑΥΣΑΝΙΟΥ, Nike mit Kentron eine galoppierende Biga n. r. lenkend.
Gold. Vs. aus unsauberem Stempel, ss-vz

In der relevanten Literatur nicht gelistet, stgl. mit den Stücken: CNG 111, Los 243; CNG 106, 2017, Los 376; CNG eAuktion 445, Los 154; Heritage, Auktion 3056, Los 30066 und Roma, Auktion XVI, 26. September 2018, Los 259.
Aus den kleinasiatischen Städten Ephesos, Milet, Smyrna und Tralleis sind schon lange hellenistische Goldstatere bekannt, die man früher als Zeichen städtischer Freiheit interpretierte und die während der mithradatischen Kriege entstanden seien. G. K. Jenkins ("Hellenistic gold coins of Ephesus" in Festschrift Akurgal, Ankara, 1987, S. 183 ff.) stellte aber fest, dass einzelne Emissionen mit Cistophoren korrespondieren und sich die verschiedenen Münzausgaben über einen früheren und längeren Zeitraum verteilen, wobei die meisten Stücke wohl im mittleren und späten 2. Jh. v. Chr. geprägt wurden. Magnesia prägte allerdings keine Cistophoren, sonderen Stephanophoren, wobei ein gleichnamiger Magistrat auf Stücken aus der Zeit um 150 - 140 v. Chr. erscheint. Der selbe Name kommt noch einmal auf einer Inschift aus dem Jahr 112 - 111 v. Chr. vor, die diesen als Neokoros am Tempel der Artemis Leukophryene nennt. Die bei den Griechen übliche Nachfolge von Vater- und Großvatersnamen legt nahe, dass die jüngere Inschrift den Enkelsohn des Beamten auf den Stephanophoren nennt. Dessen Funktion als Neokoros könnte das Reversmotiv erklären, das vielleicht auf das panhellenische Festival zu Ehren der Artemis Leukophryene anspielt (s. CNG Auction 115, New York 2020, Los 294).
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