Altdeutsche Münzen und Medaillen. Schwaben, Herzogtum. Friedrich IV./V. 1152-1167-1170
Brakteat um 1170. Bärtiger Kopf mit hohem Herzogshut nach links über Mauer zwischen zwei Türmen, über den Türmen jeweils ein Ringel. Links und rechts daneben jeweils ein Kreuz. Unter der Mauer der Oberkörper einer geflügelten Gestalt von vorn. Wulstring, der Rand aus schmalen, N-förmigen Zeichen. M. Heinz ("Der Münzfund von 1180") Nr. 21a, CCa 130B. 0,44 g
minimal gewellt, sehr schön
Diese Prägung des Bärtigen mit dem Herzogshut, von der Martin Heinz zwei unterschiedliche Prägestempel nachweisen kann, lokalisiert dieser in seinem neuen Buch (Stuttgart 2019) als Beischläge des Herzogs von Schwaben im Rahmen der üblichen königlichen Münzprägung in Ulm. Aufgrund der nicht exakt datierbaren Prägezeit kann auch der Prägeherr (Friedrich IV.-VI.) nicht mit Bestimmtheit zugesagt werden. Der kinderlose Friedrich IV. von Rothenburg war bis 1167 Herzog von Schwaben, nach seinem Tod dürfte Friedrich I. Barbarossa, dessen Söhne Friedrich V. (geb. 1164, seit 1167 Herzog von Schwaben) und Friedrich VI. (geb. 1167, seit 1170 Herzog von Schwaben) zu jener Zeit unmündig waren, die Verwaltung Schwabens innegehabt haben. Hiermit handelt es sich mit großer Sicherheit um die ersten herzoglich staufischen Münzen.