Altdeutsche Münzen und Medaillen. Kempten, Abtei. Landfried II. 1166-1185
(Einseitiger) Dünnpfennig um 1170/80. Kopf nach links im Sechspass, davor Krummstab und Ringel. Der Sechspass läuft jeweils lilienförmig aus, in den Winkeln diverse Zeichen (hebräische Buchstaben?). Außen sechs flache Bogen, dazwischen jeweils ein Ringel. M. Heinz ("Der Münzfund von 1180") Nr. 11, CCa 106B. 0,49 g
selten, minimal gewellt, fast sehr schön
Prof. Emmerig hat, wohl aufgrund eines Bildes, auf die Ähnlichkeit zu den Typen Emm. 126-127 hingewiesen. Daraus folgte die Festlegung Freising, jedoch wird hier der Regensburger Münzfuß genutzt. Freising prägt herzogliche und bischöfliche Pfennige mit gleicher Rückseite. Das vorliegende Stück wird aber durch den Krummstab als kirchliche Prägung definiert. Möglich wäre nur noch ein Regensburger Obol. Dieser Stempel besitzt jedoch viel mehr Feinheiten als Emm. 126-127. CC 106.1 hat ein näherliegendes Bild und ist im leichteren Konstanzer Münzfuß geprägt, daraus folgt eine Prägung der Abtei Kempten. Herzlichen Dank für diese Darlegungen an Martin Heinz, der in seinem neuen Buch (Stuttgart 2019) über den Münzfund von 1180 auf S. 67/68 eindeutig die Abweichungen aufweist zu den Stücken Emm. 126-127 und den Pfennig plausibel nach Kempten verortet.