Merseburg, Bistum
Dietrich II. 1201-1215 Brakteat. Von vorn thronender weltlicher oder geistlicher Herrscher mit Krone bzw. kronenartiger Mitra hält Kreuz- und Krummstab Berger - Slg. Krug - Slg. Bonhoff - Mehl -, vgl. stilistisch 61 Thieme - Fd. Gotha - Leschhorn - 0.48 g. Min. gedrückt, sehr schön-vorzüglich
Das hier vorliegende Stück gibt einige Rätsel auf. Prima vista könnte man dieses Stück zunächst nach Naumburg legen, die Art der Kopfbedeckung lässt aber eher auf eine Krone schließen, somit hätte man es eher mit einem weltlichen als einem geistlichen Herrscher zu tun und Naumburg käme hier als Münzstätte nicht in Frage. Der Formung des Krummstabs erinnert zwar an die Naumburger Gepräge, die Krone bzw. kronenartige Mitra, die anstelle einer mitra bicornis in die Bildkonzeption aufgenommen wurde, könnte, wenn man einen weltlichen Herrscher darin sieht, einerseits für Altenburg, stilistisch aber treffender für Merseburg sprechen. Manfred Mehl beschreibt einen Typ Nr. 61, bei welchem wir einen kronenartige Mitra antreffen, wobei wir das Mittelstück nicht so stark ausgeprägt vorfinden, wie hier. Obwohl die Darstellung zunächst uneindeutig zu sein scheint, ob es sich um einen weltlichen oder geistlichen Herrscher handelt, wegen der Kombination Krone und Krummstab, könnte man anhand der Mitrentypologie eine vorsichtige Zuweisung nach Merseburg wagen und die Kopfbedeckung daher als "kronenartige Mitra" ansprechen, da das Symbol des Krummstabes eher für einen geistlichen Herrscher spricht.