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Dr. Busso Peus Nachf.
Auction 428  28-29 Apr 2021
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Lot 1336

Estimate: 25 000 EUR
Price realized: 20 000 EUR
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Mainz, Erzbistum
Albrecht von Brandenburg, 1514-1545, seit 1513 Erzbischof von Magdeburg und Administrator von Halberstadt, 1518 Kard Silbergussmedaille 1535, mit Randpunzen Mainzer Rad in Wappen und HR, getrennt durch einen Tremulierstrich. Modell von Hans Reinhart dem Älteren. Büste mit Barett rechts, darunter Künstlersignatur / Fünfzehnfeldiges Wappen mit 3 geistlichen Mittelschilden, besteckt mit Kreuzstab, Schwert und Krummstab, darüber Kardinalshut, zu den Seiten die Schildhalter, die Hl. Barbara und der Hl. Moritz. Habich 1941; Prinz Alexander 263; Slg. Walther -; Slg. Heerdt 230; Slg. Pick 262. 80.24 g.; 56 mm. Äußerst selten Sehr schön Felder geglättet, Reste von Altvergoldung

Vgl. zu dieser Medaille ausführlich: Eichelmann, Wolfgang, Betrachtungen zu einer Medaille des Kardinals Albrecht von Brandenburg aus dem Jahr 1535 und zu den Mainzer Goldschmiede- und Beschauzeichen des 16. Jahrhunderts, Hamburg 2019. Eichelmann schreibt dort S.22 f. zusammenfassend zu diesem Exemplar: "Die von uns beschriebene Medaille auf das 45. Lebensjahr Kardinal Albrechts aus dem Jahr 1535 zeigt als Punze das Medailleurszeichen HR von Hans Reinhart dem Älteren, die andere Punze zeigt (...) das Mainzer Rad und dazwischen den Tremulierstrich. Daraus folgt eindeutig, das Hans Reinhart der Ältere diese Medaille produziert hat. Die zweite Punze mit dem Mainzer Rad ist das Beschauzeichen des Jacob Faust. Er war Mainzer Bürger und Zunftmeister und Vorsteher der Mainzer Goldschmiedezunft. Er wurde am 3. März 1524 von Kardinal Albrecht zum Wardein bestellt und bekleidete damit auch, wie es bei den münzberechtigten Ständen üblich war, das Amt des Beschaumeisters. Bei der Randpunze handelt es sich also um ein Hoheitszeichen, ein Amtssiegel, in Form einer Punze, zu deren Führung nur der Beschaumeister befugt und berechtigt war. Aus dem Dargelegten ist der Schluss zu ziehen, dass die beschriebene Medaille (...) eine Auftragsarbeit Kardinal Albrechts war, die von Hans Reinhart im Jahr 1535 gefertigt und vom Beschaumeister und Wardein Jacob Faust geprüft und für gut befunden wurde." Bei dem vorliegenden Stück handelt es sich um die Einzige uns bis dato bekannte Renaissancemedaille mit zeitgenössischem Amtssiegel und darüber hinaus dem frühesten überhaupt geführten Mainzer Beschauzeichen und ist damit auch von besonderer kunst- und kulturhistorischer Bedeutung.
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