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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 356 eLive  13 Oct 2021
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Lot 8450

Estimate: 100 EUR
Price realized: 290 EUR
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MEDAILLEN
AKT UND EROS IN DER NUMISMATIK
DIE WELT DER KUNST
Wissenschaft und Bildung. Zweiseitige Bronzeplakette 1895, von Alfred Borrel, auf die Hundertjahrfeier der französischen Öffentlichen Schule für lebende orientalische Sprachen. Über einem Denkmal zu Ehren des Begründers der Institution, LAKANAL, schwebt die halbnackte geflügelte Fama und bläst in eine Posaune, in der Linken hält sie einen Palmzweig; unter der Büste des Schulgründers ist ein Rotulus entrollt, auf dem die Namen der Direktoren mit ihren Amtszeiten stehen: LANGLÈS / 1796-1824 / S. DE SACY / 1824-1838 / A. JAUBERT / 1838-1847 / HASE / 1847-1864 / REINAUD / 1864-1867 / SCHEFER 1867. Auf der untersten Stufe des Denkmals liegt ein weiterer Palmzweig, auf der Wange der Stufe steht 30 MARS 1895. Auf ihr sitzt linkshin die halbnackte Personifikation der Scientia und liest ein Buch. Im Hintergrund auf der rechten Seite ein Minarett und ein Kuppelbau des islamisch geprägten Ostens und eine Palme, auf der linken Seite ragt hinter einer Stadtmauer ein chinesischer Pagodenbau auf, dahinter die aufgehende Sonne, das Symbol des Orients (= "Aufgangsgebiet"); auf dem rechten unteren Rand die Signatur A(lfred) BORREL//In einem Schulraum unterweist auf der linken Seite die halbnackte Minerva-Marianne einen Schüler in der Tracht des ausgehenden 18. bzw. beginnenden 19. Jhdts. im Schreiben orientalischer Buchstaben, während auf der rechten Seite Personifikationen Arabiens, Persiens, Chinas und Indiens dieser Unterweisung zusehen. Minerva-Marianne stützt sich mit ihrer Rechten auf eine Stele, auf der 30 / MARS / 1795 steht. Unter der Szene ein Schriftband mit der Aufschrift CENTENAIRE DE LA FONDATION DE L'ÉCOLE / DES LANGUES ORIENTALES VIVANTES. 67,33 x 60,70 mm; 132,06 g. Maier 2010, 224 Nr. 174; Monnaie de Paris 3, 1979, 54 C. Mattiert. Winz. Randfehler, vorzüglich +

Exemplar der Auktion Möller 30, Kassel 2002, Nr. 1430.
Joseph Lakanal (geb. 14. Jul. 1762 in Serres-sur-Arget, gest. 14. Febr. 1845 in Paris) war ein französischer Politiker, der sich der Französischen Revolution anschloss und sich insbesondere um das französische Bildungssystem bemühte. Am 30. März 1795 begründete er die École publique des langues orientales vivantes. Deren Aufgabe bestand darin, Orientspezialisten (Philologien, Historiker und Militärs) auszubilden, deren der französische Staat bedurfte. 1971 wurde die Institution, die in der Zwischenzeit auch andere, nichtorientalische Sprachen in ihre Lehrpläne aufgenommen hatte, in "Institut national des langues et civilisations orientales" (INALCO) umbenannt und ist bis heute eine wichtige Rekrutierungsquelle für den französischen diplomatischen Dienst. Louis-Mathieu Langlès (1763-1824) war ein Iranist, Indienkenner und der Gründungsdirektor des Instituts. Antoine-Issac, baron Silvestre de Sacy (1758-1838) war ein bedeutender Arabist und Iranist, der aber auch Hebräisch, Syrisch, Samarianisch, Chaldäisch, Türkisch, Englisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch beherrschte und viele Werke aus dem Arabischen und Persischen ins Französische übersetzte. Pierre Amédée Émilien Probe Jaubert (1779-1847) war ein stark auf das Türkische konzentrierter Orientalist, der zahlreiche Reisen in den Orient unternahm. So war er z.B. mit Napoléon in Ägypten, reiste aber sogar bis Tibet. Charles Benoît/Karl Benedikt Hase (1780-1864) war ein deutschstämmiger Spezialist für die griechische Sprache, ein Schüler Sacys. Joseph Toussaint Reinaud (1795-1867) war ein auf das Arabische spezialisierter Orientalist. Er war Schüler Sacys, und hatte starke historische und numismatische Interessen. Charles Henri Auguste Schefer (1820-1898), deutschstämmiger Orientalist und Orientreisender, der Arabisch, Türkisch und Persisch sowie die meisten europäischen Sprachen fließend beherrschte. Zahlreiche Werke übersetzte er aus dem Türkischen und Persischen ins Französische, auf seinen Reisen kam er sogar bis China. Er war intensiv an Geographie interessiert und hat ein enormes Œuvre hinterlassen.
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