KARIEN. ANTIOCHIA AM MÄANDER.
Tetradrachme ø 29mm (16,37g). 90/89 - 65/50 v. Chr., Diotrephes, zum dritten Mal Magistrat der Stadt. Vs.: Kopf des Apollon mit Lorbeerkranz n. r. Rs.: ΑΝΤΙΟΧΕΩΝ / ΔΙΟΤΡΕΦΗΣ / ΤΟ ΤΡΙΤΟΝ, Zeburind auf Standlinie n. l. stehend, Kopf in Vorderansicht, das Ganze im Mäanderkreis. Thonemann Gruppe A, 2 (O3/).
RR! Rs. leichter Doppelschlag, sonst gutes ss
Das Städtchen Antiochia am Oberlauf des Mäander verdankte vor allem der Tatsache, dass es an einem wichtigen Übergang über den Fluss lag, eine gewisse strategische Bedeutung. Das Münzrecht erhielt die Stadt wohl 168 v. Chr., nachdem der römische Senat Karien die Freiheit verliehen hatte. Die immer noch seltenen Tetradrachmen sind in verschiedenen Typen ausgeprägt worden, die jetzt von Peter Thonemann zusammengestellt wurden (Numismatic Chronicle 179, 2019). Der auf dem vorliegenden Stücke genannte Diotrephes hat das Amt des Münzbeamten insgesamt vier Mal ausgeübt. Er gehörte zu einer der renommiertesten Familien der Stadt. Strabo erwähnt einen Diotrephes aus Antiochia am Mäander als Lehrer des berühmten Rhetors Hybreas, der 41 v. Chr. die Interessen der kleinasiatischen Städte bei Antonius vertrat. Wahrscheinlich handelt es sich bei unserem Beamten um diesen Diotrephes oder um einen seiner unmittelbaren Vorfahren. s. RE IX (1903) s.v.Diotrephes (2) 1150 und Thonemann S.74.