KARIEN. KNIDOS.
Pseudo-autonom. AE ø 29mm (11,65g). 2. Jh. n. Chr. Vs.: Kopf der Aphrodite von Knidos. Rs.: ΚΝΙΔΙΩΝ, Stadttyche mit Mauerkrone n. r., Füllhorn und Steuerruder haltend. SNG Keckman ­; BMC ­ (vgl. 95); SNG Aul. ­ (zur Vs. vgl. 2616, wohl stgl.). RRR! Dunkelbraune Patina, ss Ex Sammlung von Andrian-Werburg, vor 2013. Im Heiligtum der Aphrodite von Knidos befand sich die berühmteste Statue der Liebesgöttin der Antike und die wahrscheinlich kunsthistorisch einflussreichste Darstellung der Göttin überhaupt. Das Werk des Praxiteles zeigte die Göttin zum ersten Mal in der Skulptur vollständig nackt, was auch in der - in vielerlei Hinsicht tatsächlich eher konservativen - griechischen Welt ein provokantes Novum war. Die Münzbilder der Stadt bilden sowohl vor als auch nach der Entstehung der praxitelischen Skulptur die verschiedensten Aphroditeköpfe ab und folgen dabei oft eher dem jeweiligen Zeitgeschmack als unmittelbar dem künstlerischem Vorbild. Auch im vorliegenden Obversbild, das sehr wahrscheinlich das berühmte Kultbild meint, ist der zeitgenössische Einfluss, der vor allem durch das Bildnis der jeweiligen Kaiserin geprägt wurde, deutlich spürbar.