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Gorny & Mosch
Auction 280  11 Oct 2021
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Lot 54

Estimate: 5000 EUR
Price realized: 15 000 EUR
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BRUTTIUM. KROTON.
Didrachme ø 20mm (7,47g). ca. 380 - 325 v. Chr. Vs.: ΚΡΟΤΟΝΙΑΤΑΣ, Kopf des Apoll mit Lorbeerkranz n. r. Rs.: Der Heraklesknabe erwürgt die von Hera gesandten Schlangen. Attianese, Kroton 163 (Vs. stgl.); SNG ANS 386 (Vs. stgl.); SNG München 1457; HN Italy 2157; Franke-Hirmer 271 (dieses Exemplar!).
Gut zentriert auf breitem Schrötling! Franke-Hirmer plate coin!
Leichte Tönung, beidseitig kleine Kratzer, ss-vz

Ex Münchner Sammlung AO; ex Auktion Hess-Leu 11, Luzern 1959, Nr.37.
Das Reversmotiv basiert ikonographisch vorderhand auf der Symmachieprägung der kleinasiatischen Städte Ephesos, Byzantion, Kyzikos, Samos, Knidos und Iasos aus dem späten 5. / frühen 4. Jh. v. Chr. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich aber deutliche stilistische und kompositorische Unterschiede. Während das kleinasiatische Münzbild den Heraklesknaben flächig ausgeklappt, vergleichsweise passiv, mit von Schlangen umringelten Armen zeigt, gewinnt das krotoniantische Werk durch das nach vorne gebeugte rechte Bein deutlich an Tiefe. Die Dynamik des Geschehens und die Kraft des kindlichen Helden wird dadurch betont, dass der Held einer der angreifenden Schlangen tapfer ins Auge blickt und beide gleichzeitig "am Kragen" packt, während er mit kräftigen Armen ihre Körper auseinanderdrückt. In diesen kompositorischen Fortschritten drückt sich nicht nur eine unterschiedliche Künstlerhand aus, sondern wohl auch ein zeitlicher Unterschied, der auch durch die offensichtlich stilistisch später einzuordnende Vorderseite bestätigt wird. Ein unmittelbarer zeitlicher Zusammenhang mit den kleinasiatischen Prägungen besteht daher wohl eher nicht.
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