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Gorny & Mosch
Auction 280  11 Oct 2021
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Lot 708

Estimate: 25 000 EUR
Price realized: 33 000 EUR
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RÖMISCHE KAISERZEIT.
Constantin I., der Große, 307 - 337 n. Chr. Goldmedaillon ø 22mm (4,87g). Um 318 n. Chr. Mzst. Treveris (?). Vs.: IMP CONSTANTINVS PF AVG, behelmte Panzerbüste mit Speer u. Schild n.l. Rs.: Außen Perlkreis, glatt mit Zentrierpunkt. RIC VII, ­; C. Vgl. 762; Gnecchi ­.
Gold. RR! Prachtexemplar! Besonders gut erhaltenes und schweres Stück dieser Serie!
Ausgezeichnetes Porträt, vz

Ex Jacquier, Auktion 47, 2019, Los 1580.
Zu diesem Typus: R. Münsterberg, Einseitige Goldmünzen Constantins und seiner Söhne, NZ 56, 1923, S. 25 - 28; M. Alföldi, Die Constantinische Goldprägung (1963) S. 218 Nr. 730, 731; Spätantike zwischen Heidentum und Christentum. Ausstellungskatalog Prähistorische Staatssammlung München (1989) S. 43 - 46; G. Depeyrot, Les médaillons d'or unifaces du quatrième siècle (318-340), in: T. Hackens - G. Moucharte (Hrsg.), Italiam Fato Profugi. Festschrift V. und. E. E. Clain-Stefanelli (1996) 163-170.
Unser Medaillon gehört zu einer Serie von Kleinmedaillons, die während der Zeit des Constantin I. und seiner Söhne ausgegeben wurde. Die Besonderheit dieser Stücke ist die Rückseite, die entweder nur einen Zentrierpunkt oder den Buchstaben B oder V enthält. Diese Buchstaben und der feine Stil weisen auf die Prägung in den offiziellen Münzstätten von Trier, Aquileia, Siscia und Thessaloniki hin. Das Gewicht dieser Medaillons liegt mehrheitlich zwischen 3,8 und 4,2 g, womit unser Stück mit einem Gewicht von 4,87 g eine Ausnahme bildet und dem Solidus-Standard entspricht. Die meisten Medaillons haben eine Öse und eine oder zwei Lochungen. Dies und die Tatsache, dass auf der Rückseite kein Münzbild dargestellt ist, lässt Rückschlüsse auf ihre Verwendung zu. Viele dieser einseitigen Medaillons wurden im Barbaricum, also den Grenzregionen des Reiches wie Britannien, Germanien und Thrakien, gefunden. Deswegen wird in der Literatur die These vertreten, dass diese Stücke nie als monetäres Zahlungsmittel Verwendung fanden, sondern vom Kaiser als Donativa an hochrangige Beamte und Offiziere ausgegeben wurden. Der Fundort der Medaillons führte zur Annahme, dass die Stücke als Subventionen für barbarische Stämme oder als Bezahlung für Truppen barbarischen Ursprungs dienten. Dies wurde zuletzt von R. Bland bekräftigt (R. Bland, "Gold for the Barbarians? Uniface Gold Medallions of the House of Constantine Found in Britain and Ireland", Britannia 43, November 2012, S. 222).
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