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Gorny & Mosch
Auction 281  12 Oct 2021
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Lot 1456

Estimate: 4000 EUR
Lot unsold
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REICHSGOLDMÜNZEN. SACHSEN-COBURG UND -GOTHA.
Carl Eduard, 1900-1918. 10 Mark 1905 A, Berlin. Kopf nach rechts, darunter Münzzeichen A / Großer Reichsadler. J. 273. 3,98 g.
Gold. Prachtexemplar. Feine Goldtönung, Stempelglanz, MS 64 - NGC 5885544-004.

Carl Eduard ist eine der tragischsten Figuren unter den deutschen Bundesfürsten. Gegen seinen eigenen Willen und auf Weisung seiner Großmutter Victoria von Großbritannien musste der gebürtige Brite nach dem Tode seines Onkels Alfred im Jahre 1900 die Herrschaft im deutschen Zwergstaat Sachsen-Coburg-Gotha antreten. Nach seiner Abdankung als Herzog im Jahre 1918 plante er die Rückübersiedlung nach Großbritannien, was ihm jedoch von der britischen Regierung sowie seiner eigenen Familie strikt verweigert wurde. Dies wurde mit seinen militärischen Funktionen im gegen England Krieg führenden Deutschland begründet. Aus englischer Sicht war Carl Eduard Verräter und Kriegsverbrecher. Tatsächlich jedoch war seine Rolle gering und zudem konnte er sich als deutscher Bundesfürst während des ersten Weltkriegs einer herausgestellten Rolle als Militär ohnehin gar nicht entziehen. So ist seine Verbitterung über die Haltung Großbritanniens durchaus verständlich; vielleicht auch sein späteres politisches Wirken. In den 1920er kam er in die Nähe national-sozialistischer Kreise, denen er sich letztlich anschloß, und nahm während des Dritten Reichs verschiedene politische Funktionen wahr. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs traf ihn abermals der Vorwurf, Verräter an England und Kriegsverbrecher zu sein. Im Jahre 1954 starb er im von ihm ungeliebten Coburg.
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