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Kölner Münzkabinett
Auction 115  29 Oct 2021
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Lot 172

Estimate: 200 EUR
Price realized: 4000 EUR
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LESBOS MYTILENE
Pseudo-autonom, unter Marcus Aurelius, 161-180 n. Chr. AE-Diassarion um 177-179 n. Chr., unter Strategos M. Aurelios Proteas Vs.: drapierte Büste des Deinomachos n. r., Rs.: Deinomachos sitzt auf Diphros n. r. und bekränzt sich selbst RPC IV.2 online 17340 (temp.; dieses Exemplar). 11.11 g. einziges bekanntes Exemplar schwarze Patina, ss
ex Peus, Auktion 264, 1963, Los 2890

Die Vs.-Legende ist aufzulösen in: "an Non(ius) Deinomachos, Heros". Das vorliegende Stück mit dem Porträt des Nonius Deinomachos ist eines der seltenen Beispiele für die Darstellung historischer Privatpersonen in der Münzprägung griechischer Städte. Es ist im Kontext einer Reihe von Prägungen antoninischer Zeit zu sehen, die weitere Mitglieder seiner Familie, die zur lokalen Elite von Lesbos gehörte, zeigen. So sind insbesondere seine Ehefrau Iulia Prokla (RPC IV.2 online 1785, 1786, 2649, 3145, 3621, 11322) sowie seine Tochter Flavia Nikomachis (RPC IV.2 online 1792-1793) numismatisch belegt. Flavia Nikomachis erscheint auf einer Prägung gemeinsam mit Sextos, möglicherweise ihrem Ehemann, also dem Schwiegersohn des Deinomachos (RPC IV.2 online 1792; vgl. auch 1647 (nur Sextos)). Der familiäre Zusammenhang ergibt sich aus einer nur durch die Transkription des Cyriacus von Ancona bekannten Inschrift aus Mytilene (IG 240). Über Iulia Prokla stammte die Familie wohl von dem Philosophen Lesbonax, einem berühmten Sohn der Stadt, ab. Auch dieser wurde, wie ein gleichnamiger späterer Nachfahre, auf Münzen der antoninischen Zeit geehrt (RPC IV.2 online 1813 sowie 1784, 2648). Vgl. R. W. Parker, Potamon of Mytilene and his Family, ZPE 85, 1995, 115-129.
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