Gorny & Mosch
Auction 284 7-8 Mar 2022
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RÖMER
RÖMISCHE KAISERZEIT.
Severus Alexander, 222 - 235 n. Chr. AE Bimetallisches Medaillon ø 38mm (51,45g). 222/235 n. Chr. Mzst. Rom. Vs.: IMP ALEXAN-DER PIVS AVG, Büste mit Lorbeerkranz u. Aegis auf l. Schulter n.r. Rs.: SAL-VTI AVGVSTI, Salus thront n.l. u. füttert eine Schlange, die sich um einen Altar windet, aus einer Patera, davor steht der Kaiser in Militärtracht mit Lanze, der von einem Soldaten mit Lanze begleitet wird. RIC ; C. 536; Gnecchi II, 27, Taf. 100,3.
Zweites bekanntes Exemplar! Schwarzgrüne Patina, vz
Das Stück ist stempelgleich mit dem einzigen bisher bekannten Exemplar in Paris (Gnecchi II 83 f. Nr. 27 Taf. 100, 3 = C. 243, Nr. 536). Allerdings merkt Gnecchi dazu an, dass das Pariser Stück umgeschnitten sei (ritaccato). Was alles verändert wurde, zeigt das exzellent erhaltene vorliegende Medaillon: Die Büste ist mit einer Ägis und mehren Schlangen bewehrt, die in Paris komplett retuschiert wurden. Die Rückseite zeigt den stehenden Kaiser mit einem Feldzeichen in der Linken, was in Paris dahingehend verändert wurde, dass nun der Kaiser mit zwei ausgestreckten Armen nach der Schlange greift.
Nach einhelliger Forschungsmeinung haben Medaillons, die offizielle Produkte der stadtrömischen Münze sind, die Funktion eines kaiserlichen Geschenks, das zu besonderen Anlässen an Angehörige der Artistokratie oder der hohen zivilen oder militärischen Verwaltung verschenkt wurde. Da die Medaillonstempel nur eine geringe Abnutzung aufweisen, wird angenommen, dass sie in niedriger Auflage produziert und einem kleinen potentiellen Empfängerkreis verliehen wurden, siehe P. F. Mittag, Römische Medaillons von Caesar bis Hadrian (2010), S. 22. Die frühen Medaillons unterscheiden sich nur wenig vom zeitlich umlaufenden Münzgeld. Ab Kaiser Hadrian tritt auf den Medaillons eine eigenständige Bildersprache auf, die auf historische Ereignisse oder Grundthemen der kaiserlichen Repräsentation verweisen. Eine weitere technische Besonderheit von Medaillons ist die Herstellung in bimetallischer Ausführung: Medaillons wurden zuweilen aus zwei Komponenten, einem Ringstück und einem gesondert gefertigen Kern oder Einlagestück mit unterschiedliche Legierung, hergestellt. Bei unserem Exemplar ist die Verwendung von unterschiedlichem Material an einer feinen umlaufenden Linie erkennbar.
RÖMISCHE KAISERZEIT.
Severus Alexander, 222 - 235 n. Chr. AE Bimetallisches Medaillon ø 38mm (51,45g). 222/235 n. Chr. Mzst. Rom. Vs.: IMP ALEXAN-DER PIVS AVG, Büste mit Lorbeerkranz u. Aegis auf l. Schulter n.r. Rs.: SAL-VTI AVGVSTI, Salus thront n.l. u. füttert eine Schlange, die sich um einen Altar windet, aus einer Patera, davor steht der Kaiser in Militärtracht mit Lanze, der von einem Soldaten mit Lanze begleitet wird. RIC ; C. 536; Gnecchi II, 27, Taf. 100,3.
Zweites bekanntes Exemplar! Schwarzgrüne Patina, vz
Das Stück ist stempelgleich mit dem einzigen bisher bekannten Exemplar in Paris (Gnecchi II 83 f. Nr. 27 Taf. 100, 3 = C. 243, Nr. 536). Allerdings merkt Gnecchi dazu an, dass das Pariser Stück umgeschnitten sei (ritaccato). Was alles verändert wurde, zeigt das exzellent erhaltene vorliegende Medaillon: Die Büste ist mit einer Ägis und mehren Schlangen bewehrt, die in Paris komplett retuschiert wurden. Die Rückseite zeigt den stehenden Kaiser mit einem Feldzeichen in der Linken, was in Paris dahingehend verändert wurde, dass nun der Kaiser mit zwei ausgestreckten Armen nach der Schlange greift.
Nach einhelliger Forschungsmeinung haben Medaillons, die offizielle Produkte der stadtrömischen Münze sind, die Funktion eines kaiserlichen Geschenks, das zu besonderen Anlässen an Angehörige der Artistokratie oder der hohen zivilen oder militärischen Verwaltung verschenkt wurde. Da die Medaillonstempel nur eine geringe Abnutzung aufweisen, wird angenommen, dass sie in niedriger Auflage produziert und einem kleinen potentiellen Empfängerkreis verliehen wurden, siehe P. F. Mittag, Römische Medaillons von Caesar bis Hadrian (2010), S. 22. Die frühen Medaillons unterscheiden sich nur wenig vom zeitlich umlaufenden Münzgeld. Ab Kaiser Hadrian tritt auf den Medaillons eine eigenständige Bildersprache auf, die auf historische Ereignisse oder Grundthemen der kaiserlichen Repräsentation verweisen. Eine weitere technische Besonderheit von Medaillons ist die Herstellung in bimetallischer Ausführung: Medaillons wurden zuweilen aus zwei Komponenten, einem Ringstück und einem gesondert gefertigen Kern oder Einlagestück mit unterschiedliche Legierung, hergestellt. Bei unserem Exemplar ist die Verwendung von unterschiedlichem Material an einer feinen umlaufenden Linie erkennbar.