Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 36 30-31 May 2022
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Rhein-Mosel-Gebiet. Unbestimmte geistliche Münzstätte 11./12. Jh
Denar um 1100. [.].A.[.].T. Brustbild eines Geistlichen nach links, auf dem Gewand drei Ringel. Davor ein nach außen gerichteter Krummstab / ACC[.]. Auf einer Querlinie nach links stehender, geflügelter Engel (Victoria), mit der rechten Hand ein hohes Kreuz tragend, im Abschnitt Kugeln. 0,84 g
äußerst selten-scheint unediert, leichte Prägeschwächen, kleiner Randausbruch, sehr schön
Bislang scheinbar unbekannte Prägung aus dem Rhein/Mosel-Raum, die auf der Rückseite das Motiv der nach links schreitenden Victoria mit Langkreuz aus der spätrömischen Kaiserzeit (5./6. Jh.) imitiert. Auch die Mittelalterexperten Christian Stoess und Bernd Kluge vom Berliner Münzkabinett kennen diese Prägung nicht. Sie erinnert -zumindest was die Rückseite betrifft- am ehesten an einen Denar, der von Worms (Joseph 42, Dannenberg 1915) bekannt ist und dort König Heinrich IV. (1056-1105, seit 1084 Kaiser) zugeschrieben wird. Menadier hat damals dieses Stück, welches nur aus einem russischen Fund bekannt ist, mit Vorsicht unter den unbestimmten Münzen eingetragen mit der Bemerkung, dass "sich die Rheinpfalz als Vaterland aufstellen" lasse. Abgesehen vom etwas abweichenden und künstlerisch etwas gefälligeren Stempelschnitt ähnelt diese Rückseite sehr dem hier angebotenen Exemplar. Allerdings ist im Gegensatz zu unserem Stück dort auf der Vorderseite das Brustbild des Kaisers von vorn zusammen mit dem Bischofsbrustbild nach rechts dargestellt. Ähnlich wie bereits Joseph am Ende der Seite 111 zu jenem Exemplar schreibt, liegt nun auch hier wieder eine neues, interessantes Beispiel der Nachahmung römischer Münzen durch die deutschen Stempelschneider der salischen Kaiserzeit vor. Hochinteressantes Stück, welches hoffentlich in absehbarer Zeit genauer zugewiesen werden kann.
Denar um 1100. [.].A.[.].T. Brustbild eines Geistlichen nach links, auf dem Gewand drei Ringel. Davor ein nach außen gerichteter Krummstab / ACC[.]. Auf einer Querlinie nach links stehender, geflügelter Engel (Victoria), mit der rechten Hand ein hohes Kreuz tragend, im Abschnitt Kugeln. 0,84 g
äußerst selten-scheint unediert, leichte Prägeschwächen, kleiner Randausbruch, sehr schön
Bislang scheinbar unbekannte Prägung aus dem Rhein/Mosel-Raum, die auf der Rückseite das Motiv der nach links schreitenden Victoria mit Langkreuz aus der spätrömischen Kaiserzeit (5./6. Jh.) imitiert. Auch die Mittelalterexperten Christian Stoess und Bernd Kluge vom Berliner Münzkabinett kennen diese Prägung nicht. Sie erinnert -zumindest was die Rückseite betrifft- am ehesten an einen Denar, der von Worms (Joseph 42, Dannenberg 1915) bekannt ist und dort König Heinrich IV. (1056-1105, seit 1084 Kaiser) zugeschrieben wird. Menadier hat damals dieses Stück, welches nur aus einem russischen Fund bekannt ist, mit Vorsicht unter den unbestimmten Münzen eingetragen mit der Bemerkung, dass "sich die Rheinpfalz als Vaterland aufstellen" lasse. Abgesehen vom etwas abweichenden und künstlerisch etwas gefälligeren Stempelschnitt ähnelt diese Rückseite sehr dem hier angebotenen Exemplar. Allerdings ist im Gegensatz zu unserem Stück dort auf der Vorderseite das Brustbild des Kaisers von vorn zusammen mit dem Bischofsbrustbild nach rechts dargestellt. Ähnlich wie bereits Joseph am Ende der Seite 111 zu jenem Exemplar schreibt, liegt nun auch hier wieder eine neues, interessantes Beispiel der Nachahmung römischer Münzen durch die deutschen Stempelschneider der salischen Kaiserzeit vor. Hochinteressantes Stück, welches hoffentlich in absehbarer Zeit genauer zugewiesen werden kann.