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Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 36  30-31 May 2022
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Lot 1493

Estimate: 2500 EUR
Price realized: 6000 EUR
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Stolberg-Stolberg. Ludwig Georg, allein 1604-1618
Goldgulden 1617 -Ranstadt-. Wappenschild, darüber die Jahreszahl / Gekrönte Säule in Berglandschaft, dahinter Hirsch nach links schreitend und sich dabei nach drei am Boden windenden Schlangen bückend. Frieder. 1051, Fr. 3353 ("on the Reformation"), Slg. Friederich 590 (325 Goldmark!). 3,20 g

äußerst selten, feinst zaponiert, leicht gewellt, kleine Kratzer,

Fassungsspur(?) am Rand, sehr schön



Dieser äußerst seltene Goldgulden ist im Versteigerungskatalog der Sammlung Hofrat Dr. Karl Friederich, versteigert bei Adolph Hess Nachf., Frankfurt/M. 1914 auf Tafel VI abgebildet. Während in den Jahren vorher solch ein Stück u.a. in der Sammlung Saurma angeboten wurde, ist seit 1914 kein Vorkommen am Markt nachweisbar. Das Exemplar der Sammlung Friederich wurde damals offenbar von Virgil Brand erworben, möglicherweise handelt es sich bei unserem Stück um genau dieses Exemplar?! Friederich selbst hat zu diesem interessanten Stück in der Anmerkung zu seiner Nummer 1051 folgendes geschrieben: "Dürfte nach der eigenartigen Darstellung der Rs. und dem Spruche "nullis fraus tuta latebris" d.i. in keinem Schlupfwinkel ist das Verbrechen sicher" zu schließen auf ein bestimmtes Ereignis geprägt sein. Vermutlich war bei der Anfertigung des Stempels an die alte Sage gedacht, dass der Hirsch durch seinen Atem giftige Schlangen aus dem Erdboden ziehe, sie verschlinge und, wenn er getrunken habe, ohne Schaden wieder von sich gebe. Dass der Hirsch ein Sinnbild Christi war, welcher der alten Schlange den Kopf zertreten hat, ist bekannt." Friedberg vermutet eine Prägung dieses Goldguldens anlässlich der Reformationsfeier 1617, dies ist nicht unwahrscheinlich, jedoch momentan durch nichts belegt.
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